Social Media im Adult-Business Teil 7

Social Media im Adult-Business mit Tumblr
Bild: joshwept

In den vorherigen Teilen dieser Serie haben wir Social Networks vorgestellt und aufgezeigt, wie man sie fürs Marketing nutzen kann und welche Vorteile sowie Nachteile die einzelnen Networks haben. Der Nutzen ist je nach anvisierter Zielgruppe unterschiedlich gut. In dieser Woche geht es nicht um ein Social Network im herkömmlichen Sinne, sondern eher um ein Blog-Netzwerk mit Social-Elementen. Und es kann richtig effektiv sein, damit zu arbeiten.

Dass Blogs eine wichtige Funktion im Social Media Marketing einnehmen, haben wir schon am Anfang dieser Serie erklärt. Sie können Basis oder auch Ziel sämtlicher Aktivitäten sein. Im Fall von Tumblr sind sie aber auch sozusagen „mittendrin“ und bilden einen weiteren Kanal, über den Werbung betrieben werden kann.

Was ist Tumblr?

Tumblr war lange Zeit ein eigenständiges Blog-Netzwerk, das inzwischen von Yahoo übernommen wurde. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Blogs im Sinne von WordPress oder anderen Netzwerken, in denen man Blogs innerhalb von wenigen Minuten erstellen kann. Viel mehr eignen sich diese Blogs höchstens für kurze Texte – viel besser aber für Bilder, die man durch das Netzwerk schickt. Es ist also viel mehr ein Microblog-Network, dass sich für kurze Mitteilungen eignet.

Der Social-Charakter zeigt sich bei Tumblr vor allem in der „Folgen“-Funktion und im Reblogging. Findet man also interessante Tumblr-Blogs, folgt man ihnen einfach und sieht fortan ihre neu veröffentlichten Beiträge im Stream. Gefällt einem, was man dort sieht, kann man die Inhalte liken oder auch per Klick rebloggen. Man teilt den Beitrag dann also auf seinem eigenen Tumblr-Blog mit seinen Followern. Und das ist auch im Grunde genommen schon alles, was Tumblr bietet. Damit ist der Service allerdings sehr erfolgreich.

Tumblr und Adult-Inhalte?

Tumblr ist schon seit langer Zeit eine Anlaufstelle für alle, die auf der Suche nach heißen Bildern sind. Ob Mainstream, Fetisch oder Gay – auf der Plattform findet sich für jeden Geschmack das richtige. Dabei geht man mit dem Thema Erotik sehr zweischneidig um. So sieht man bei Tumblr viele Hardcore-Inhalte und es wird wohl auch nichts gelöscht. Das ist die gute Nachricht für alle, die mit Adult-Entertainment ihr Geld verdienen. Tumblr schreibt sogar selbst in den FAQs:

Is adult-oriented content allowed on Tumblr?
Sure. We have no problem with that kind of stuff. Go nuts. Show nuts. Whatever.

Auf der anderen Seite ist es allerdings nicht so einfach, bei Tumblr Blogs mit Adult-Inhalten zu finden, wenn man die Besonderheiten nicht kennt. So kann man als nicht-registrierter User beispielsweise nicht nach den gängigen Keywords suchen – die Ergebnisseite bleibt dann leer. Auch registrierte User werden vorerst nicht automatisch mit erotischen Inhalten bei der Suche versorgt, sondern müssen bei der Suche über ein kleines Schloss-Symbol am Rande des Bildschirms die „heißen“ Inhalte freigeben. Das Symbol ist allerdings wirklich klein und User, die es nicht wissen, übersehen es schnell.

Also gilt es, um so viele Nutzer wie möglich zu erreichen, bei der Vergabe von Tags kreativ zu sein. Wobei dabei auch beachtet werden sollte, dass halt nicht alle Porn-Inhalte sehen möchten und man das auch respektieren sollte. Wie man das macht, hängt von den Inhalten ab. So hat sich bei Tumblr inzwischen eine recht große „FSK16“-Szene etabliert. Bikini-Girls, eher künstlerische Fotos usw. werden hier ganz einfach passend getagged. Mit Schlagworten wie „Bikini“, „Girls“, „Hot/Sexy Girls“ etc. ist man dabei gut bedient und erreicht die Zielgruppe.

Möchte man die Möglichkeit, Hardcore-Inhalte zu zeigen, voll ausnutzen, kann man sie einfach mit „nsfw“ taggen. Dieser Tag steht für „Not safe for work“ und sorgt dafür, dass die Inhalte für all jene, die keine Pornografie wünschen, nicht angezeigt werden. Auch nicht eingeloggte User kriegen diese Blog-Beiträge dann nicht über die Suche angezeigt. So filtert man also gleich alle nicht-interessierten User heraus und kann besser auf seine Zielgruppe eingehen.

Wie Tumblr erfolgreich nutzen?

Dass Tumblr ein beliebter Anlaufpunkt für alle ist, die auf der Suche nach heißen Bildern sind, haben wir schon geschrieben. Doch nutzt es uns allen ja nichts, wenn wir die Besucher dann nur auf Tumblr haben und sie nicht auf die Website, die wir damit bewerben möchten, bekommen. Also sollte man sich schon vor dem Anlegen des Blogs über eine mögliche Strategie Gedanken machen.

Möglichkeiten, von den Besuchern auf dem Tumblr-Blog zu profitieren, gibt es einige. So kann man beispielsweise den Blog gleich mit dem Namen der Website benennen, so dass eine Verknüpfung augenscheinlich ist. Auch kann man im Header-Bild des Blogs die URL zur Website mit einbinden oder auf jedem geposteten Bild eine Signatur mit der URL einfügen.  Genauso gut lassen sich zwischen den Bild-Beiträgen auch immer wieder kurze Beiträge mit der URL posten. Mit ein bisschen Kreativität ist also einiges möglich, aber nur weniges ist halt direkt. Somit wird der Traffic nicht gleich explodieren – allerdings kann man bei einer ansehnlichen Follower-Zahl auch immer wieder Aktionen machen (Gutscheine, Extras etc.), die die Aufmerksamkeit wecken und dann zum Klick auf die Website einladen.

Ansonsten ist es auch bei Tumblr so, dass wie in anderen Social Networks auch, ein Netzwerk aufgebaut werden muss. Man sollte also fleißig anderen folgen, deren Einträge liken, rebloggen usw. So erhöht man auch die Reichweite der eigenen Blog-Beiträge. Im Grunde genommen also einfach eine Fleiß-Aufgabe, die sich hier nicht von anderen Networks unterscheidet.  Je aktiver man ist, desto größer ist auch der zu erwartende Erfolg.

Fazit:

Tumblr vereint Blogs und Social Networking und bietet damit gute Möglichkeiten, neue Kunden zu generieren. Der Fakt, dass erotische Inhalte erlaubt ist, man aber dennoch ein paar kleiner Hürden meistern muss, sollte nicht davon abschrecken, Arbeit in das Netzwerk zu stecken. Mit der richtigen Strategie und ein wenig Kreativität lässt sich viel erreichen, aber das braucht Zeit und vor allem Eigeninitiative.

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