Spam über den Canonical-Tag?

Der Canonical-Tag hat im SEO viele Vorteile. Aber wo Licht ist taucht auch irgendwann Schatten auf und so ist es jetzt Spammern gelungen, den Tag zu missbrauchen und dafür zu sorgen, dass es zu massiven Ranking-Verlusten kommt. Besonders ärgerlich dabei: Diese Art des Angriffs ist nur schwer aufzudecken, denn alles passiert ganz ohne Links. Auf die Schliche gekommen ist den Spammern Bill Hartzer aus Texas, der die Methode bei einem Kunden entdeckte.

Hartzer ist selbst seit etwa 20 Jahren im SEO-Bereich unterwegs und als ein Kunde massiv an Ranking verlor, ohne sich eines Fehlers bewusst zu sein, nahm sich Hartzer der Sache an. Erst war wirklich nichts zu finden und das verschlechterte Ranking gab eine Menge Rätsel auf – dann stellte der SEO jedoch fest, dass ein Spammer den Head der Seite kopiert und mit einem Canonical-Tag sowie nicht gerade vorteilhaftem Content erweitert hat. Die Folge war, dass Google die Website, die nicht aus dem Adult-Umfeld kam, mit Pornos assoziierte und aufgrund der Spam-Inhalte abstrafte.

Damit gibt es eine neue Form von Negativ-SEO, die nicht länger über das Linkbuilding aufgebaut wird, sondern einfach den Canonical-Tag nutzt. Der Tag, der eigentlich genutzt wird, um bei mehreren Seiten mit ähnlichem Inhalt desselben Urhebers die Zusammengehörigkeit zu kennzeichnen, wird nun genutzt, um eigentlich saubere Seite mit Spam-Content in Verbindung zu bringen und sie somit in einem schlechten Licht darzustellen. Solche Manipulationen lassen sich nur schwer entdecken und auch Hartzer gelang es nur durch einen Zufall. Ein Tool, welches die Canonical-Signale auswertet, ist oft die einzige Möglichkeit, dieser Art des Negativ-SEO auf die Schliche zu kommen.

Und was kann man tun, wenn man betroffen ist? Da gibt es einige Möglichkeiten, keine ist aber wirklich gut. Sinnvoll ist es wohl, einen Spam Report an Google zu senden. Dafür muss man jedoch viel Geduld mitbringen, denn die Wartezeiten sind lang und jeder Tag mit schlechtem Ranking kostet schließlich auch in den meisten Fällen richtig viel Geld. Möglich wäre auch noch, den Domain-Namen zu wechseln oder evtl. auf HTTPS umzuziehen, falls das noch nicht geschehen ist. Wirklich hilfreich ist aber keine dieser Lösungen.

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