Statt Tool-Tipp die Tool-Diät!

Die Tool-Diät
Bild: Alan Cleaver

Es ist unfassbar, wie viele tolle Tools und Apps es gibt, die uns das Arbeiten und Leben Tag für Tag vereinfachen. Und gerade als Webmaster bzw. Onlineworker probiert man hier viel aus, übernimmt einiges in seinen Workflow und versucht, so viel wie möglich zu automatisieren. Auch hier geben wir jede Woche Tipps für tolle Tools, die wirklich hilfreich sind und natürlich probieren wir auch noch mehr aus und schauen, was wirklich gut ist und was man getrost vernachlässigen kann. Doch ab und an sollte man sich wirklich die Frage stellen, welche Tools benötigen wir wirklich? Was hilft, spart Zeit und hilft im besten Fall dabei, mehr Geld zu verdienen?

Statt diese Woche wieder ein neues Tool vorzustellen, plädieren wir also für eine Tool-Diät! Was das ist? Ganz einfach, man versucht den Tag mit so wenig Tools wie möglich zu gestalten und sieht dann fast von allein, was überflüssig ist. Dabei nimmt man sich am besten eine Arbeitswoche als Zeitraum dafür vor, denn in einer Woche macht man ja so ziemlich alles, was bei der Arbeit so anfällt und entsorgt dann nicht doch versehentlich Tools, die für bestimmte Aufgaben einfach Gold wert sind. Die Diät geht dann in drei Schritten vonstatten:

  1. Auflisten und MustHaves identifizieren
    Der erste Schritt macht die meiste Arbeit, ist aber nicht zu umgehen, wenn man wirklich ein wenig aufräumen möchte und die Tools herausfiltern möchte, die man wirklich nutzt. Also heißt es, Favoriten, Apps und Programme zu durchsuchen und wirklich jedes Tool aufzuschreiben, dass man für die Arbeit einsetzt – auch wenn man es nur einmal im Monat nutzt. Auf diese Liste muss wirklich alles drauf. Ist die Liste fertig geschrieben, markiert man die Tools, die man zwingend braucht. Dazu zählt vllt. ein ToDo-Tool, ein Notiz-Tool oder etwas, was für die Zusammenarbeit mit anderen benötigt wird und natürlich auch Newsletter-Software, FTP-Programm und ähnliches. Aber Vorsicht: Hier werden nicht die Tools markiert, die irgendetwas vereinfachen, sondern tatsächlich nur solche, ohne die das Arbeiten nicht möglich ist.
  2. Auf alle anderen Tools verzichten
    Nun geht’s mit dem Alltag ganz gewohnt weiter – dabei wird aber darauf verzichtet, irgendein unmarkiertes Tool auf der Liste einzusetzen. Es ist also die Phase der eigentlichen Diät, wo man wieder viel per Hand macht und erst mal wieder sieht, was welche Arbeitsschritte benötigt usw. Das ist mühsam – gar keine Frage. Und es kostet Zeit. Aber die muss man sich einfach nehmen, um aus dem Tool-Dschungel heraus zu finden.
  3. Nur die Tools wieder einsetzen, die man wirklich vermisst hat
    Hat man die Phase überstanden, weiß man, welche Tools und Helferlein man wirklich vermisst. Man sieht, womit Zeit eingespart wird und wo man vielleicht doch eher Zeit verschwendet hat, weil es händisch doch viel schneller ging. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem man die wirklich guten Tools wieder mit in die Arbeit einbezieht und alle anderen aus dem Workflow verbannt.

Warum das alles? Vor lauter Automatisierungen und ähnlichem sehen wir oft den Wald vor lauter Bäumen nicht und werden überspitzt gesagt zu Sklaven unserer Tools. Nicht selten überschneiden sich Funktionen von Tools und wir machen dadurch Sachen doppelt und dreifach. So etwas wird einem aber wirklich erst dann bewusst, wenn man eine Zeit darauf verzichtet. Deshalb ist eine Tool-Diät, die man ein- bis zweimal jährlich durchführen kann, nicht die schlechteste Idee. Sie schafft Ordnung und macht einem auch bewusst, was wirklich notwendig ist und wo man sich eher zu Spielereien hinreißen lässt und damit Zeit verschwendet.

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