Bei der OnPage-Optimierung stehen Keywords im Vordergrund – das ist schon ewig so und wird sich auch nicht ändern. Oder vielleicht doch? Diese Frage sollten sich Seitenbetreiber langsam stellen, denn wer auch morgen noch Besucher über Google beziehen möchte, sollte vielleicht umdenken. Statt mit komplizierten Formeln zu experimentieren oder akribisch die Häufigkeit eines Keywords in einem Text zu zählen, kann es zukünftig viel wichtiger sein, einfach Antworten auf Fragen zu geben.
Seit Google nur noch selten Suchanfragen an Analyse-Tools übermittelt, tappen Website-Betreiber ein wenig im Dunkeln. Kommen die Besucher wirklich über die ausgewählten Keywords? Oder sind es vielleicht ganz andere Begriffe, die für die Besucher sorgen? Und wie soll ich denn nun optimieren, wenn ich die Ergebnisse nicht mehr messen kann?
Das sind die Fragen, auf die wir wohl erst einmal keine Antworten bekommen. Aber interessant ist: Zukünftig könnte es sein, dass wir den Suchenden Antworten auf ihre Fragen geben müssen, um gute Positionen in den SERPs zu erreichen. Wer ein Android-Handy oder -Tablet nutzt, kann das mit Google Now schon ausprobieren und sehen, wohin die Reise gehen wird.
Stelle ich über Google Now beispielsweise die Frage, wer Bundeskanzlerin von Deutschland ist, antwortet mir die nette Stimme am Handy: Angela Merkel. Und dazu werden die passenden Suchergebnisse aufgelistet. Richtig creepy wird es allerdings, wenn ich gleich darauf die Frage stelle: „In welcher Partei ist sie?“ Diese Suchanfrage wird richtig interpretiert und als Folgefrage erkannt und beantwortet. Ich bekomme also Suchergebnisse, die mir die Parteizugehörigkeit der Bundeskanzlerin verraten.
Was heißt das für Website-Betreiber? Es ist nicht verkehrt, sich in User hinein zu denken und sich zu überlegen, mit welche Fragen sie stellen, um ein Ergebnis zu erhalten. Und diese Fragen sollten dann im Content natürlich auch beantwortet werden. Ob es wirklich auch über die herkömmliche Websuche mal so laufen wird, weiß man nicht – aber Fakt ist, dass viele Suchanfragen mit der Eingabe einer Frage getätigt werden. Und da Google die Wünsche der Suchenden so gut wie möglich erfüllen möchte, wäre eine solche Entwicklung nicht ungewöhnlich. Interessant ist es nur, wie weit das Profil des Users genutzt wird, um Zusammenhänge zwischen den Suchergebnissen herzustellen und dementsprechend die SERPs für ihn aufzubereiten.