Schon im März sorgte Instagram für viel Aufruhr unter allen, die die Plattform für Werbung nutzen, indem es einen neuen Algorithmus ankündigte. Im Marketing sah man alle Felle davon schwimmen und machte sich darauf gefasst, ähnliche Einbußen wie auch bei Facebook hinnehmen zu müssen. War es bisher relativ einfach über Instagram Aufmerksamkeit zu generieren und viele Follower zu begeistern, würde das Algorithmen-Update sicher nichts Gutes verheißen. Und so wurden die Instagramer kreativ und versuchten so einiges, um das Schlimmste abzuwenden.
Als die Meldung damals die Runde machte, griffen viele reichweitenstarke Accounts zu eher drastischen Mitteln: Sie forderten ihre Follower vehement dazu auf, Notifications für die Posts zu nutzen. Eigentlich eine gute Idee, denn so erfährt der Follower sofort, wenn man ein neues Bild oder Video veröffentlicht hat und kann es liken etc. Was dabei nicht bedacht wurde: Der Follower erhält dann jedes Mal eine Push-Benachrichtigung aufs Smartphone – und folgt er vielen Accounts, ist es mit der Ruhe vorbei und es wird innerhalb kürzester Zeit richtig nervig, wenn das Smartphone rund um die Uhr im Sekunden- oder Minuten-Takt Notifications ausspuckt. Die Folge: Die Notifications werden wieder ausgeschaltet und passiert das in zunehmender Häufigkeit für einen Account, kann das negative Signale an Instagram übermitteln. Geholfen ist damit also keinem.
Andere, die nicht auf den Notification-Zug aufsprangen, versuchten andere Wege, um sich gegen die Algorithmus-Änderung zu wehren. So wurde beispielsweise eine Petition gestartet, die immerhin über 100.000 Unterschriften gegen die angekündigten Updates zusammentragen konnte. Geholfen hat es allerdings nicht, denn nach der Ankündigung vor einigen Wochen, lässt Instagram nun Taten folgen. Der neue Algorithmus wurde in den ersten Ländern bereits ausgerollt, weitere werden in Kürze folgen.
Was ändert sich bei Instagram?
Was der neue Algorithmus im einzelnen mit sich bringt, weiß niemand. Klar ist, das Instagram sich darauf vorbereitet, die Monetarisierung des Services voran zu treiben. Der Algorithmus wird also die Relevanz von Accounts und Postings messen und beeinflussen, um Werbung noch besser und zielgerichteter anzeigen zu können und somit die Anzeigenkunden glücklich zu machen. Die wohl größte Änderung, oder zumindest die sichtbarste, ist die neue Ordnung der Postings, die zukünftig nicht mehr chronologisch erscheint, sondern nach der Relevanz ausgerichtet ist. Instagram sagt dazu:
The order of photos and videos in your feed will be based on the likelihood you’ll be interested in the content, your relationship with the person posting and the timeliness of the post.
Über weitere Änderungen kann man bisher nur spekulieren, aber schon diese eine bringt viele Marketing-Abteilungen ins Schwitzen. Denn diese Relevanz herzustellen und auf Dauer zu halten, könnte sich als ähnlich aufwendig erweisen, wie bei Facebook. Es läuft also darauf hinaus, Geld in die Hand zu nehmen und Anzeigen zu schalten. So sieht es bisher zumindest aus und es wäre auch ein logischer Schritt, wenn man mal aus Sicht von Instagram über die Sache nachdenkt. Gedanklich in die Rolle des Anbieters zu schlüpfen, macht es allerdings nicht einfacher, diesen Umstand zu akzeptieren. Gerade im Adult werden uns da ja wieder einige Steine in den Weg gelegt und selbst wenn wir Geld ausgeben möchten, ist das alles andere als einfach.
Lohnt sich Instagram überhaupt für Adult- und Dating-Inhalte?
Es haben viele gezeigt, dass Instagram sich auch gut für unsere Branche eignet. Es mag zwar nicht der riesige Traffic-Bringer sein, aber es hilft dabei, ein Branding aufzubauen bzw. auszubauen. Wie das funktionieren kann, erschließt sich nicht jedem sofort. Sucht man aber bei Instagram ein wenig nach den gängigen Keywords, bekommt man viele gute Beispiele geliefert. Gerade im Nischenbereich konnte man bisher gute Erfolge mit diesem Mobile Network erzielen. Ob das auch in Zukunft noch möglich ist, wird sich zeigen. Denn meist bringt die Zeit auch neue Ideen mit sich, wie man die Arbeit der Algorithmen für sich nutzen kann.