Sichere Passwörter sollten heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein. Zu oft gibt es Meldungen über Hacks und Nutzerdaten, die dadurch in Umlauf gelangen. Gerade wer online arbeitet, sich bei vielen verschiedenen Services anmeldet, sollte auf unterschiedliche und sichere Passwörter setzen. Doch was für uns gut ist, ist oftmals schlecht für die eigene Kasse – nämlich dann, wenn man auf eigenen Angeboten die Voraussetzungen für die genutzten Passwörter zu hoch setzt.

Mindestens 8 Zeichen, Buchstaben und Zahlen in Kombination, Großbuchstaben und Sonderzeichen… so lauten viele Vorgaben, wenn man bei einer Registrierung ein Passwort setzen möchte. Eigentlich eine nette Geste des Betreibers des Angebots, schließlich ist er um die Sicherheit bemüht und möchte nicht, dass der Kunde einen Schaden erleidet. Aus Kundensicht ist es aber oftmals nervig, denn die Vorgaben sind nicht immer sofort ersichtlich bzw. werden gern mal übersehen. Statt einer schnellen Registrierung kämpft der Kunde anschließend mit Fehlermeldungen, weil das gewünschte Passwort nicht angenommen wird.

Welche Auswirkungen das auf den Kaufprozess hat, prüfte das Baymard Institute in einer Studie mit Neukunden und bestehenden Kunden von Amazon und ASOS. Dabei kam heraus, dass Passwörter, die vom Anbieter vorgegeben und per E-Mail an den Kunden versendet werden, ein häufiger Grund dafür, dass der Kauf-/Registrierungsprozess abgebrochen wird.

Werden Passwortvorgaben gemacht, sind auch die wenigsten Kunden erfreut, denn so können sie ihr Lieblingspasswort nicht verwenden, nutzen dann eines, dass sie sich schlecht merken können und müssen es beim Login immer wieder anfordern. Das wird nicht als benutzerfreundlich empfunden und somit wenden sich viele Kunden ab.

Möchte man als Anbieter nicht ganz auf Passwort-Vorgaben verzichten, sollte man sich darauf beschränken, auf eine Länge von höchstens sechs Zeichen zu bestehen. Alles andere wird vom Kunden nicht gut akzeptiert und somit gehen viele Anmeldungen verloren.