Auch wenn es nicht erlaubt ist auf Facebook Anzeigen für Dating-Angebote zu schalten, so konnte man doch auf der Plattform viele Jahre lang recht unkompliziert Traffic für eigene Website generieren. Ob Gruppen, private Profile oder auch Fanpages: Wer ein bisschen kreativ war, wurde auch für seine Bemühungen belohnt. Doch wie wird die Zukunft aussehen? Seit Wochen geht die Reichweite von Postings auf Facebook-Seiten immer weiter nach unten und Ankündigungen zu Algorithmus-Änderungen versprechen hier auch keine Besserung – ganz im Gegenteil. Lohnt es sich also noch, weiter auf Facebook zu setzen?
Es gibt viele Branchen, bei denen Facebook die ideale Plattform ist, um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Eigentlich gilt das auch für die Dating-Branche, doch da spielt Facebook selbst nicht mit. Anzeigen für Dating-Angebote zu schalten, ist nicht erlaubt und allzu freizügig dürfen Bilder auch nicht sein, sonst wird gern mal die Seite gesperrt. Wer es mit privaten Profilen statt mit Seiten probiert hat, war wahrscheinlich noch öfter von Sperrungen betroffen und Werbung in fremden Gruppen war entweder vergebene Liebesmüh oder wurde wiederum mit dem Ausschluss aus den Gruppen bestraft. Einfach hatte man es also noch nie.
Inzwischen ist es jedoch richtig schwierig, mit Facebook etwas zu erreichen, wenn man keine Anzeigen schalten kann. Selbst die Seiten, die über eine große Anzahl an Likes verfügen, beschweren sich über die geringe Reichweite und so zahlt sich die Arbeitszeit, die man in die Pflege der Facebook-Seite steckt, oftmals nicht mehr aus. Der Gedanke, dass Facebook nicht länger zur Generierung von Traffic zu gebrauchen ist. Aber das ist teilweise auch zu kurz gedacht. Natürlich ist es nicht unbedingt einfach, aber auch hier ist mit Kreativität wieder einiges machbar.
In Zukunft sollen vor allem Inhalte von Freunden und Familie auf der Facebook-Timeline der einzelnen Nutzer angezeigt werden. Aus diesem Grund werden gerade viele Fake-Profile erstellt, mit denen man dann wieder in die Timeline rutschen will. Eigentlich ein logischer Schritt, doch leider weiß auch Facebook, dass das probiert wird. Dementsprechend werden inzwischen auch viel mehr Fake-Profile gesperrt und für Werbung in Gruppen wird man schnell mal für einige Zeit gebannt – selbst wenn man es eigentlich gar nicht übertreibt. Dieser Schritt hilft also auch nicht weiter.
Wie kann man Facebook jetzt zukünftig also noch nutzen? Am besten, in dem man seine Zielgruppe über andere Themen lockt, von Facebook selbst in Newsletter zieht und sie dort dann mit Dating-Angeboten bewirbt. Dazu kann man Facebook-Seiten mit Lifestyle-Themen aufbauen, die zu der Zielgruppe passen (Mode, Musik, Film, etc.) und diese dann auch bewerben. Bei der Anzeigenschaltung kann man dann das Targeting schon auf das spätere Dating-Angebot ausrichten (z. B. Single, männlich, zwischen 30 und 50 Jahre alt) und damit eine Selektierung vornehmen. Ein guter Mix aus interessanten Inhalten und kostenpflichtigen Anzeigen wird die Reichweite oben halten und schafft man es dann, die Fans der Seite mit einem Freebie oder ähnlichem zur Eintragung in einen Newsletter zu bewegen, hat man schon gewonnen.
Zugegeben, einfach ist das nicht und es kostet auch Zeit und Geld – wer beides hat oder die Pflege der Seiten auslagern kann, kann damit aber auch in Zukunft guten Traffic gewinnen, der sonst vielleicht nur schwer erreichbar ist.