Der Inkognito-Modus, den es inzwischen bei vielen Browsern gibt, ist eine tolle Sache. Oftmals wird er als Porno-Modus bezeichnet, da er gern genutzt wird, um unerkannt auf entsprechenden Websites zu surfen. Doch es gibt noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten für den Inkognito-Modus. Was aber die wenigste wissen: Ganz unerkannt bleibt man in diesem Modus nicht. Es lässt sich zumindest erkennen, ob der Modus vom User genutzt wird. Und genau das möchte Google unterbinden und wird daher mit der nächsten Chrome-Version ein Update bringen, das bewirkt, dass man im Inkognito-Modus auch wirklich wieder unerkannt unterwegs ist.
Es gibt viele Anwendungsbeispiele, bei denen der Inkognito-Modus Sinn macht. Beispielsweise dann, wenn man eine Website, in die man eigentlich eingeloggt ist, mal eben schnell ohne Login aufrufen will. Gern genutzt wird der Modus auch, um nicht beim Shopping von den Shops getrackt zu werden und später überall dementsprechende Werbung zu erhalten. Das empfinden immer mehr Nutzer als nervig, weswegen sie den privaten Modus häufig einsetzen. Und manchmal tun sie es sogar, um sich Vorteile zu verschaffen. Beispielsweise dann, wenn ich eine Paywall gibt, die beispielsweise nur eine gewisse Anzahl an kostenlosen Videos, Kontaktanzeigen oder ähnlichem erlaubt.
Natürlich wissen auch die Entwickler, dass auf diesem Weg die Paywall umgangen werden kann. So versuchten sie herauszufinden, wie sich Inkognito-User schnell erkennen lassen und stießen dabei auf eine ältere API, die sie für ihr Vorhaben zweckentfremdet haben. Mit einem kleinen JavaScript lässt sich beim Betreten der Website abfragen, ob auf die FileSystem-API zugegriffen werden kann. Ist das nicht der Fall, ist das ein sicheres Indiz dafür, dass der User den Inkognito-Modus nutzt. Und mit diesem Wissen kann dann ein alternativer Content oder ähnliches für eben diese User ausgespielt werden. Es ist also möglich, diesen Usern, die alles kostenlos abgreifen möchten, eine Grenze zu setzen.
Diese Möglichkeit wird es aber schon bald nicht mehr geben, denn in der neuen Chrome Beta kreiert die FileSystem-API ein virtuelles Dateisystem und gaukelt damit vor, dass der User eben nicht im Inkognito-Modus unterwegs ist. Langfristig soll die API dann sogar ganz aus dem Browser verschwinden. Bei Google ist man sich allerdings auch bewusst, dass diese Maßnahme gerade bei den Anbietern von Paywalls nicht auf Freude stößt – und man entschuldigt sich schon vorab bei ihnen. Nun gilt es für die Website-Entwickler weitere Methoden zu finden, mit denen sie Inkognito-User erkennen können, wenn diese auch zukünftig nicht Paywalls und ähnliche Systeme umgehen sollen können.