Es ist inzwischen ganz normal, dass Google beinahe täglich etwas am Algorithmus ändert und somit Verbesserungen in der Suche vornimmt. Richtig große Updates, wie man sie von früher kennt, sind dagegen selten geworden. Letzte Woche war es allerdings mal wieder so weit und mit BERT wurde das größte Update seit der Einführung von RankBrain vor fünf Jahren eingespielt. BERT ist die Abkürzung für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und soll zu Anfang bei etwa zehn Prozent der englischsprachigen Suchanfragen für bessere Ergebnisse sorgen.
Bei Google ist man ziemlich stolz auf dieses Update und sieht es als wichtigen Meilenstein. Mit dem hierbei eingesetzten Verfahren, dass eigentlich aus dem Bereich des Natural Language Processing (NLP) kommt, möchte man Suchanfragen, die eher in Form von Keywords als in kompletten Fragen gestellt werden, besser beantworten können. Bisher stellte sich oft das Problem, dass diese Suchanfragen nicht richtig interpretiert werden konnten, da der bisherige Google Algorithmus nicht immer die Beziehung der Wörter richtig interpretieren konnte. Präpositionen zum Beispiel wurden völlig ignoriert, obwohl aber gerade diese wichtig zur Beantwortung der Suchanfrage sind.
Besonders häufig fiel diese Missinterpretation von Suchergebnissen bisher auch, wenn die Anfrage ein „nicht“, „kein“ oder ähnliches enthielt. Das wurde schlicht ignoriert und dementsprechend waren die Ergebnisse nicht hilfreich. Auch bei anderen Anfragen wurden die Keywords zwar richtig erkannt, aber ohne in einen Zusammenhang gebracht zu werden. Auch hier lagen die Ergebnisse dann weit daneben. Genau da soll BERT ansetzen und bessere Ergebnisse möglich machen, die dann natürlich auch den Usern helfen und sie somit zufrieden machen.
BERT soll also die menschliche Sprache besser interpretieren können und dafür sorgen, dass Nutzer zukünftig bei ihren Anfragen auch die richtigen Ergebnisse erhalten – und zwar ohne sich nach der „Suchmaschinensprache“ richten zu müssen. Das dürfte gerade im Bereich der Voice Search sehr positive Auswirkungen kommen. Hier kommen die Anfragen häufig in ganzen Sätzen, was Google bisher oft vor Probleme gestellt hat. BERT könnte da Abhilfe schaffen und zu diesen komplexen Anfragen die richtigen Ergebnisse liefern. Wie bereits erwähnt, ist das Update bisher nur in der englischsprachigen Suche integriert, Google versichert jedoch, dass BERT alles, was er jetzt lernt, auch auf andere Sprachen übertragen kann, wenn diese dann auch das Update bekommen.
Was bedeutet das für Webmaster? Es ist nicht direkt möglich, auf dieses Update hin zu optimieren. Wichtig ist wie immer, dass der Content der Website zugänglich ist und von Suchmaschinen erfasst werden kann. Weiterhin gilt: Texte sollten in natürlichen Worten und nicht zu verschachtelten Sätzen geschrieben werden – dann bestehen die besten Chancen, dass sie den Suchanfragen gerecht werden und somit ein gutes Ranking möglich ist.