Frühjahrsputz auf dem Computer

Vor kurzem bin ich über ein neues Tool gestolpert, für das ich anfangs Feuer und Flamme war. Dieses Tool hat Features, die mir wirklich interessant erschienen. Es versprach mir in einigen Bereichen sogar eine Zeitersparnis bzw. doch spürbare Arbeitserleichterung. Innerhalb von Minuten war ich angemeldet, schaute mir das Video zum Service an, probierte ein wenig herum und war noch immer begeistert.

Als ich dann überlegte, wie ich das Tool in meinen Workflow integrieren kann, kamen aber dann doch erste Zweifel auf. Klar, es kann toll sein, die Funktionen des Tools zu nutzen und einige Arbeiten damit zu erledigen. Aber macht es andere Tools überflüssig? Wohl eher nicht. Man nutzt einfach ein weiteres, das vielleicht einen kleinen Vorteil bietet, aber auch mehr Aufwand bedeutet (die anderen Tools werden weiter genutzt). Wozu sollte ich also dieses Tool nutzen? Plötzlich erschien mehr der Vorteil gar nicht mehr so groß, aber ich fand weitere Nachteile und meldete mich wieder ab.

Diese Erfahrung brachte mich zu weiteren Überlegungen. Wie viele der Tools, die wir immer mal wieder nutzen, brauchen wir wirklich? Beim Thema SEO beispielsweise findet sich in meinen Bookmarks ein Ordner voller Tools. Von Keywordrecherche über Backlink-Checker und umfangreiche Onpage-Tools ist da alles vorhanden. Einiges ist sogar doppelt und dreifach dabei, nur weil ein Tool ein kleines Extra bietet, das ein anderes nicht hat. Aber wie oft braucht man diese kleinen Extras und welche sind wirklich wichtig?

Denkt man ein wenig weiter, prüft seine Workflows und ist dabei ganz ehrlich, fällt ganz schnell auf: Viele Tools, die wir nutzen, benötigen wir überhaupt nicht. Mit anderen Lösungen würden wir viel schneller zu einem Ergebnis kommen, wenn auch vielleicht mit zwei Klicks mehr oder weniger Komfort. Ein gutes Beispiels dafür sind auch Cloud-Spaces. Überall wird kostenloser Speicherplatz angeboten und das nehmen wir natürlich gern wahr. Bevor man sich versieht, hat man seine Daten auf vier oder fünf verschiedenen Cloud-Services verteilt. Und braucht man dann was, fängt die große Suche an, die Zeit kostet. Hätte man sich auf einen Service beschränkt, würde man eine Menge Zeit sparen – und das rechnet sich sogar dann, wenn man ein wenig Geld für den Speicher-Platz ausgibt.

Finden sich bei Dir auch Tools, die eigentlich eher mehr Arbeit als Nutzen bringen?

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