Wer aktiv E-Mail Marketing betreibt weiß: Die erste Hürde ist es, die E-Mail in den Posteingang des Empfängers zu bekommen. Ist das geschafft, wird es allerdings nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Dann gilt es nämlich so viel Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken, dass die E-Mail auch in der Flut der anderen auffällt und der Empfänger sie öffnet. Ein guter Betreff ist also gefragt – und damit dieser auch ins Auge sticht, werden inzwischen gern Emojis verwendet. Aber bringen sie auch wirklich etwas?
Klar, Emojis springen schnell ins Auge und so können sich E-Mails mit den kleinen Symbolen im Betreff auch wirklich schnell von der Masse abheben. Aber ob sie auch die Open Rate beeinflussen? Dieser Frage hat man sich angenommen und so führten Search Engine Journal und Shelley Walsh jetzt gemeinsam, eine Studie durch und fanden dabei Spannendes heraus. Entgegen der Annahmen vieler sorgen Emojis nicht grundsätzlich für eine bessere Open Rate der E-Mails. Zu diesem Ergebnis kam man, als man zwei Monate an eine Testgruppe von 110.000 Personen 3,9 Millionen E-Mails (hauptsächlich Newsletter von Search Engine Journal) versendete, die einen Emoji im Betreff hatten. Das Ergebnis: E-Mails mit Emoji wurden sechs Prozent weniger geöffnet als solche ohne.
Unterschiede bei der Open Rate gab es übrigens auch schon bei unterschiedlichen Positionen der Emojis. Standen sie am Anfang, war die Öffnungsrate geringer als wenn sie am Ende des Betreffs standen. Auch sehr interessant: Wurde eine E-Mail mit Emoji geöffnet, erreichte diese eine bessere CTR als E-Mails ohne Emoji – gleichzeitig war aber auch zu bemerken, dass die Unsubscribe-Rate um 40 Prozent höher war. Auch wurden diese E-Mails häufiger als Spam markiert. So zeigt sich, dass Emojis in Betreffzeilen nicht wirklich Vorteile bringen und daher gern vernachlässigt werden können. Das unterstreicht auch eine Studie der Nielsen Norman Group, die zu einem ähnlichen Ergebnis kam. So gilt es also auch in Zukunft, Kreativität eher bei den Worten zu zeigen und hier mit guten Formulierungen zu punkten anstatt auf die kleinen Bildchen zu setzen.