Seit einigen Wochen geht in Deutschland und Österreich ein Schreckgespenst in Form von Abmahnungen um und täglich melden sich neue Betroffene. Wegen des Einsatzes von Google Fonts sollen die Betreiber eine Schadensersatzforderungen begleichen – und sind damit natürlich alles andere als einverstanden. Auch Anwälte sehen die Abmahnwelle als juristisch fragwürdig an, stoppen konnte sie allerdings bisher noch keiner. Jetzt äußert sich Google in einem englischsprachigen Blog-Beitrag erstmals zu der Situation.
Anfang dieses Jahres gab es ein Gerichtsurteil in München, das besagt, dass mit der Nutzung von Google Fonts über ein Plugin personenbezogene Daten an Google und somit in die USA übertragen werden. Das allein rechtfertige aufgrund von „individuellem Unwohlseins“ eine Schadenersatzforderung. Dieses Urteil nahmen jetzt mehrere Personen und Anwaltskanzleien zum Anlass und versendeten Abmahnungen mit Kostennote. Dem Entgehen kann man nur, wenn man die Fonts lokal einbindet.
Google selbst findet es nun wichtig, auch Stellung zu beziehen und äußert sich nicht begeistert. Laut ihren Aussagen ist es natürlich selbstverständlich, dass sie IP-Adressen erhalten, um die Schriften auszuliefern. So würde das Internet halt funktionieren. Gleichzeitig betonten sie, dass sie die Privatsphäre der Menschen natürlich wahren und die Daten sicher verwahrt und getrennt von anderen aufbewahren. Außerdem wiesen sie darauf hin, dass sie die Daten auch nicht für die Werbung oder Bildung von Nutzerprofilen einsetzen. Trotzdem möchten sie die Möglichkeit bieten, dass mit dem API für die Fonts Websites gut aussehen und leicht bedienbar sind.
Dass aufgrund der Nutzung von den Fonts Abmahnungen versendet werden, ist also für Google nicht wirklich verständlich. Ebenso wie vielen anderen, die von den Abmahnungen betroffen waren und sind und jetzt dafür zahlen müssen oder es auf den Klageweg ankommen lassen. Und während darüber noch alle diskutieren, rollt auch schon die nächste Abmahnwelle aufgrund eines Google-Produkts an. Nun ist es die Nutzung von Analytics, die einigen ein Dorn im Auge ist und somit wieder für Extra-Kosten bei Website-Betreibern sorgen kann.Google äußert sich zu Font-Abmahnungen