Konsumieren User bald nur noch „passiv“?

Gestern erschien auf OnlineMarketing ein interessanter Artikel zum Untergang des Hyperlinks. Die Essenz aus dem dort beschriebenen ist ganz klar: User konsumieren immer passiver, hinterfragen weniger, lassen sich viel mehr berieseln (ähnlich wie beim Fernsehschauen). Das hat Vor- und Nachteile. Zum einen ist es einfacher, die Aufmerksamkeit direkt auf bestimmte Dinge zu leiten, zum anderen müssen wir gerade in unserem Geschäftsbereich Möglichkeiten suchen, diesen Trend zu bedienen.

Twitter Moments und Facebook Instant Articles sind derzeit in aller Munde. Beide liefern dem Konsumenten speziell aufbereitete Medien, die direkt innerhalb der App/des Dienstes liegen und das Ziel verfolgen, den User innerhalb des Netzwerks zu halten. Er muss also nicht mehr auf weiterführende Links klicken, um Informationen zu erhalten – alles bleibt beieinander. Für die Unternehmen, die das anbieten, ist das eine tolle Sache – auf der anderen Seite ist es aber für die Website-Betreiber weitaus schwerer, User auf die eigene Website zu bekommen. Bei Twitter Moments sind dazu beispielsweise drei Klicks des Users notwendig. Und das wird für viele User schon zu viel Aufwand bedeuten, die nächste Ablenkung liegt schließlich nur einen Klick entfernt. Vorteile kann man für Websitebetreiber allein in der Möglichkeit sehen, dass ihre Inhalte öfter geteilt werden. Denn das ist nach wie vor einfach und schnell zu machen.

Noch ist das Problem noch nicht so präsent, die Nutzung der Suchmaschinen überwiegt bei vielen noch und sie verlassen sich nicht allein auf Social Networks, wenn es darum geht, etwas bestimmtes zu sehen. Aber auch hier zeichnet sich schon ab, dass Social Networks auf Dauer nicht nur eine Alternative zur Suchmaschine darstellen. Das zeigt die folgende Grafik von Parse.ly recht eindrucksvoll.

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Für uns, die wir im Adult-Bereich tätigt sind, stellt sich hier wieder einmal die Frage, wie wir diesen Trend bedienen können. Denn die Social Networks sind nicht gut auf unsere Inhalte zu sprechen. Was jetzt noch als hypothetische Frage erscheint, könnte bei der aktuell rasanten Entwicklung schon im nächsten Jahr dringend werden. Denn wir wissen alle: Menschen sind grundsätzlich erst einmal faul und lassen sich gern berieseln. Wann wird also der Zeitpunkt gekommen sein, an dem sie die aktive Suche nach Inhalten als zu aufwendig erachten, da ihnen auf anderen Seiten alles direkt vor die Nase gesetzt wird?

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