Mit Facebook und Twitter haben wir in den letzten beiden Wochen die wohl bedeutendsten Social Media Kanäle vorgestellt, mit denen man das Marketing für eigene Websites schon ein gutes Stück voran bringen und auch eine Menge Traffic generieren kann. Aber hier enden die Möglichkeiten noch nicht wirklich. Es gibt noch mehr interessante Netzwerke, die sich entweder für Nischen besonders eignen oder sich aber auch indirekt vorteilhaft auf die eigenen Projekte auswirken. Zur letzteren Kategorie kann man auf jeden Fall Google+ zählen – das Social Network vom Suchmaschinen-Riesen.
Als Google+ am Markt erschien, waren viele skeptisch. Und diese Skepsis ist auch bis heute nicht ganz verflogen. Irgendwie ist das Social Network ja ganz nett, nicht so verspielt wie Facebook. Aber andererseits ist dort auch nicht wirklich viel los bzw. tummeln sich größtenteils Marketer, SEOs und Nerds in dem vom Google geschaffenen Netzwerk. Hier und da hört man, dass es durchaus Vorteile haben kann, auf Google+ aktiv zu werden, aber so richtig Zugang finden die wenigsten zu diesem Medium. Dabei hat es doch so einiges zu bieten!
Google+ – das unterschätzte Netzwerk
In allen Social Networks kommt es auf die Kontakte an, die man schließt. Nach dem Prinzip „Folge mir und ich folge dir“ verteilt man seine Inhalte, erhöht seinen Wirkungskreis und hat Erfolg. Und dieses Prinzip gilt natürlich auch bei Google+. Immer wieder hört und liest man, dass Google+ nicht genutzt wird, weil dort ja „nichts los“ ist. Das stimmt allerdings nur bedingt. Auch wenn das Netzwerk noch nicht im Mainstream angekommen ist, zieht es doch Nutzer an – und in denen findet man auch eine Zielgruppe.
Bei Google+ gilt also auch: Vernetzung ist die halbe Miete! Und wenn man sich ein wenig im Netzwerk umschaut, findet man auch viele Möglichkeiten dazu. Die Adult-Industrie ist dort immer noch eher rar vertreten und doch finden sich viele Fans, die dieses Medium auch für die persönliche Unterhaltung nutzen und den Profilen, Seiten und Gruppen folgen. Jedoch muss man sich auch bewusst sein, welche Zielgruppen man hier anspricht: Nerds und Webworker, die nicht mit denselben Versprechen zu ködern sind, wie der Mainstream-User – ganz einfach, weil das Internet ihr Zuhause ist und sie sich ganz anders darin bewegen.
Das bessere Facebook?
Google+ wird immer wieder als das bessere Facebook bezeichnet. Und in einigen Dingen wird das Netzwerk diesem Anspruch sogar gerecht. Grundsätzlich stehen für die werblichen Aktivitäten dieselben Möglichkeiten zur Verfügung, wie bei Facebook. Man kann also mit einem eigenen Profil agieren, eine Seite erstellen und/oder in Gruppen aktiv sein. Auf die Strategien dahinter gehen wir hier nicht mehr näher ein, denn das ist in den anderen Teilen dieser Serie schon ausführlich beschrieben. Vielmehr soll es nun um die genauen Vorteile gehen, die Google+ bietet:
- Kein strenger Jugendschutz
Wer bei Facebook wegen ein paar hervorblitzenden Brustwarzen schon gesperrt wurde, weiß, wie nervig Jugendschutz sein kann. Google+ zeigt sich da viel entspannter. Hier ist nicht nur „oben ohne“ kein Problem, es lassen sich vielmehr sogar Hardcore-Inhalte finden. Ob man das ausreizen muss, steht hingegen auf einem anderen Blatt geschrieben. Wer sich zu den gängigen Keywords in Google+ umschaut, findet vielmehr Dessous-/Bikini-Bilder. Die scheinen also am besten anzukommen. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass man nicht höllisch aufpassen muss, um nicht mit jedem Bild eine Sperrung zu riskieren. - Bessere Nischen-Ansprache
Während auf Facebook vor allem der Mainstream herrscht, kann man bei Google+ mehr im Nischen-Bereich erreichen. Fetisch- und vor allem Gay-Inhalte sind hier sehr beliebt und finden viele Anhänger. Wer da gute Inhalte liefert, findet auch schnell seine Zielgruppe und zieht Profit daraus. - Mehr Aufmerksamkeit
Bei Google+ kann man nicht nur gut mit großen, plakativen Bildern arbeiten – es gibt auch die Möglichkeit, animierte Gifs einzubinden. Was hier und da doch schnell nervig wirkt, kann mit nicht übertriebenem Einsatz für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Und sei es nur als lustiges Viral, dass im besten Fall fleißig geteilt wird. - Weniger Administration
Wer Facebook-Seiten oder -Gruppen betreibt, kennt die Spammer, Trolle usw. weiter, die über kurz oder lang immer auftauchen. Da ist man schnell eine Stunde oder mehr am Tag damit beschäftigt, seine Präsenz halbwegs sauber zu halten, Kommentare zu moderieren/löschen etc. Das gibt es bei Google+ in diesem Ausmaß nicht. Natürlich kann hier und da mal ein Troll auftauchen, aber im Großen und Ganzen geht es sehr ruhig und nett zu. - SEO-Vorteile
Auch wenn es in diesem Bereich viele Vermutungen und Mythen gibt – Google+ bietet definitiv Vorteile im Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Sind Nutzer der Suchmaschine in ihrem Google-Account eingeloggt, werden die Suchergebnisse für sie angepasst. Und so werden Inhalte aus Google+ auch schnell weiter nach oben gespült. Außerdem crawlt Google allgemein alle Inhalte ihres Netzwerks, so dass eine schnellere Indexierung erfolgt.
Fazit:
Google+ ist vielleicht nicht ganz so einfach zu nutzen, wie Facebook & Co., aber mit der richtigen Strategie lässt sich hier einiges erreichen und man kann seine Zielgruppe genauer ansprechen. Das gilt vor allem für Nischen-Inhalte, die hier auf viele Interessierte stoßen. Dazu gibt es dann noch die Vorteile im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, die man auch nicht außer Acht lassen sollte. Alles in allem loht es sich also definitiv, Zeit in dieses Netzwerk zu investieren.