Mobile Networks Teil 4 – WhatsApp

whatsappIn den ersten Teilen dieser Serie ging es um Mobile Networks, die mehr oder weniger gut bekannt sind. Jetzt trauen wir uns an etwas ganz anderes heran, denn mit WhatsApp wollen wir heute eine App unter die Lupe nehmen, die eigentlich eher ein Messenger ist, also keine Network-Features mitbringt. Dennoch probieren sich schon einige daran, dieses Kommunikations-Tool zu Marketing-Zwecken einzusetzen und mit ein bisschen Geduld, Fingerspitzengefühl und Kreativität kann das sogar recht gut funktionieren.

WhatsApp gibt es seit 2009 und trotz häufiger Kritik aufgrund von Sicherheitslücken und ähnlichen, nutzen mehr als 800 Millionen Menschen weltweit die App. In Deutschland sollen es gut 32 Millionen sein, die die App nicht nur installiert haben, sondern sie auch mehr oder weniger oft nutzen. Das ist eine ganze Menge und man kann davon ausgehen, dass sich auch die Zielgruppe, die Du als Adultwebmaster anvisierst, darunter zu finden ist. Das macht es also schon einmal interessant fürs Marketing.

WhatsApp für die mobile Kommunikation

Wie schon erwähnt, ist WhatsApp vor allem für die mobile Kommunikation ausgelegt und ersetzt in großen Teilen inzwischen die SMS. Hat man jemanden in seinem Adressbuch im Smartphone, der auch WhatsApp nutzt, kann man demjenigen über die App Nachrichten, Bilder usw. senden. Dafür entstehen keine weiteren Kosten, wie es beispielsweise bei SMS und MMS der Fall ist. Auch die Begrenzung auf wenige Zeichen pro Nachricht fällt weg. Das macht es komfortabler und vor allem günstiger für die Vielschreiber.

Neben dem direkten 1:1 Chats bietet WhatsApp auch die Möglichkeit, Gruppen-Chats einzurichten. So ist die Kommunikation mit mehreren gleichzeitig möglich, allerdings sieht auch jeder, wer noch in der Gruppe ist usw. Gruppen eignen sich daher nur begrenzt fürs Marketing, vor allem in unserer Branche, wo man als User ja nicht gern die Handy-Nummer mit anderen Usern austauschen möchte.

Broadcast fürs Marketing nutzen

Viel interessanter als ein 1:1-Kontakt und Gruppen sind fürs Marketing die Broadcasts, die man bei WhatsApp einrichten kann. Die Erstellung eines Broadcasts funktioniert ähnlich wie bei einer Gruppe. Wichtig für einen Broadcast ist, dass man auch hier in dem Adressbuch der Teilnehmer stehen muss und selbst auch die Teilnehmer ins Adressbuch aufnimmt. Hat man diese Hürde überwunden, kann man seine Marketing-Botschaften an die Teilnehmer des Broadcasts verteilen, ohne das einer davon die anderen Teilnehmer sieht. Es bleibt also weitestgehend anonym.

Broadcasts sind auf 256 Teilnehmer beschränkt. Werden es mehr, muss man also weitere Broadcast-Channels eröffnen. Das kann etwas mühselig werden in der Bewerbung der Channels, dafür landet man aber auch wirklich direkt auf dem Smartphone seiner User und kann durch die Push-Benachrichtigung von WhatsApp maximale Aufmerksamkeit erhalten. Es lohnt sich also definitiv, hier ein wenig mehr Aufwand in Kauf zu nehmen.

Nachteile von WhatsApp im Marketing

whatsapp-446970_1280Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und so gibt es auch bei WhatsApp einige Nachteile. Wie schon geschrieben, muss man mit seiner Handy-Nummer in den Adressbüchern der User auftauchen und sie selbst auch ins Adressbuch aufnehmen. Wer nicht gerade online seine Nummer verteilen möchte, sollte sich also ein zweites Handy mit Karte zulegen, das nur für diesen Marketing-Zweck genutzt wird. Jeder WhatsApp-Account ist übrigens auch mit der Nummer gekoppelt, man kann also auch nicht zwischen verschiedenen Accounts hin und her switchen.

Ein weitere Nachteil ist, wie so oft bei Mobile Apps, die Bedienung. Größtenteils ist diese nämlich an das Smartphone gebunden. Es gibt jedoch inzwischen auch die Möglichkeit, WhatsApp über den Computer zu bedienen. Die Web-Version muss mit der App verknüpft werden und so kann man zumindest die Nachrichten, die man über den Broadcast hinaus schickt, direkt über den Computer verfassen und vorbereiten. Das nimmt schon mal eine Menge Arbeit ab. Administratives erfolgt jedoch weiterhin über das Smartphone!

WhatsApp im Adult-Marketing

Da es sich bei WhatsApp um einen Messenger handelt und nicht um ein Social Network, gibt es hinsichtlich des Jugendschutzes keine Beschränkungen. Von daher ist es grundsätzlich fürs Adult-Marketing sehr gut geeignet. Man sollte jedoch sicherstellen, dass man die Handy-Nummer auch nur an volljährige Nutzer weiter gibt, falls man Hardcore-Inhalte für die Werbung einsetzen möchte.

Im Dating-Bereich kann man WhatsApp Broadcasts dann beispielsweise nutzen, um neue Girls mit ihren Profilen vorzustellen. Das Übermitteln von Fotos und Text ist natürlich ebenso möglich, wie das Aussenden von Links. Damit gerade bei Affiliate-Links nicht eine unendlich lange URL auftaucht, sollte man hier URL-Verkürzer nutzen.

Wer ein bisschen kreativ ist, findet sicher noch weitere Möglichkeiten, WhatsApp im Marketing einzusetzen. Alles in allem ist hier aber viel manuelle Arbeit gefragt, Automatisierungen sind hier nur schwer und über Umwege möglich.

Fazit:

Wer sich nicht vor der Arbeit scheut und gern Neues probiert, wird mit WhatsApp garantiert Spaß haben – und auch Erfolg. Nirgends anders wird man sogar noch per Push-Funktion direkt auf dem Handy des Users so prominent hervorgehoben und hat einen so direkten Kontakt. Das bietet viele Möglichkeiten, man sollte jedoch auch darauf achten, dass man es nicht übertreibt und das Spammen anfängt.

Mit einer guten Strategie lässt sich also über WhatsApp sicher etwas reißen. Da Facebook WhatsApp aufgekauft hat und schon erste (positive) Veränderungen vornahm, ist damit zu rechnen, dass es zukünftig auch noch mehr kommerzielle Nutzungsmöglichkeiten innerhalb der App gibt. Es ist also bestimmt nicht verkehrt, sich jetzt schon einmal damit auseinander zu setzen.

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