Adblocker-Panik unbegründet?

traffic-157617_640Im August veröffentlichten wir hier im Blog einen Beitrag, der ziemlich alarmierende Zahlen zu Adblockern enthielt. Laut einem Bericht von Adobe und PageFair nutzen mit Stand Juni 2015 etwa 198 Millionen der Internetuser einen Werbeblocker. Insgesamt waren das im Vergleich zum Vorjahr 41 % mehr. Nun gibt es weitere Zahlen – und die sehen wesentlich positiver aus.

Laut aktueller Messdaten des Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) gibt es keinen Grund zur Panik. Das Volumen geblockter Werbung bleibt recht stabil und sthet momentan bei etwa 21 Prozent der Page Impressions. Diese ‚zentrale Adblocker-Rate‘ wird von einem großen Teil der OVK-Mitgliedshäuer kontinuierlich ermittelt und durch den BVDW in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Aber auch wenn die Zahlen bisher noch recht gut aussehen, ist das Thema noch nicht vom Tisch. Gerade im Mobile-Bereich muss die Entwicklung genau beobachtet werden – unter anderem auch, weil Apple angekündigt hat mit dem iOS 9 eine Content-Blocking-Schnittstelle zu integrieren. Die Möglichkeiten zur Werbung könnten darüber extrem eingeschränkt werden.

Einen Lösungsweg aus dem Adblocker-Dilemma schlägt der Marketingland-Kolumnist Jonathan Hochman vor. Seinen Ansatz bezeichnet er als ‚ethisches Adblocking‘ und möchte es allen Konsumenten und Publishern gleichermaßen recht amchen. Sein Konzept soll weiterhin Websites finanzieren und den Konsumenten dabei aber auch mehr Transparenz in Sachen Tracking bieten. Dafür sollen Adblocker für Webserver identifizierbar werden und besucht dann ein Ntuzer mit Adblocker eine Seite, muss er die Website einer Whitelist hinzufügen, um die Inhalte sehen zu können. Auch Publisher sollen dabei aktiv werden und dem Adblocker verraten, welchen Art von Werbung angezeigt wird.

Betreiber von Adblock-Tools können vorab schon Whitelists anlegen – aber auch genauso gut Blacklists führen. Das lässt jedoch auch viel Spielraum für Missbrauch. Gerade im Adult-Bereich könnte man hier wieder schnell auf einer Blacklist landen, nur weil man halt in dieser Branche unterwegs ist. Auch bedeutet dieses ethische Adblocking eine Menge Aufwand für alle.

So bleibt es spannend und die nächsten Monate wird es garantiert noch einige Lösungsansätze für das Problem geben. Wir sind gespannt, wie es weiter geht und was sich schlussendlich durchsetzen wird.

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