Schöne neue Welt

Screenshot (1)Wer nicht gerade zu den digital Natives gehört, also die 30 schon deutlich überschritten und die Digitalisierung im Laufe der Jahre richtig miterlebt hat, kommt immer wieder ins Staunen. Wenn wir bedenken, wie wir noch vor 20 Jahren gearbeitet haben und was im Gegensatz dazu heute möglich ist, kann man auch gar nicht anders reagieren. Die schöne neue Welt hat uns wirklich so einige Vorteile gebracht.

Besonders macht sich das im Bereich der Speicherung von Daten bemerkbar. Neulich ging auf Facebook wieder einmal ein Bild herum, auf dem zu sehen war, wie bei IBM eine riesige „Festplatte“ in Form eines großen Kastens transportiert wurde. Mehrere Leute waren nötig, um den Speicher in den Lieferwagen zu bekommen. Das war 1956 und die Festplatte hatte eine Speichergröße von 5 MB (da passt heute mit Glück ein Foto drauf!).

Gut, das ist ein extremes Beispiel und auch älter als 20 Jahre. Aber wir alle erinnern uns noch an Disketten, waren vielleicht stolz, ein ZIP-Laufwerk zu besitzen und haben uns extrem gefreut, als der erste CD-Brenner im Computer eingebaut war, mit dem wir Daten leicht auslagern und für die Zukunft sichern konnten. Später kamen dann die USB-Sticks, die, als sie im Jahre 2000 auf den Markt kamen, 8 MB Speicher boten. Zum Vergleich: Heute gibt es USB-Sticks mit bis zu 256 GB Speicher! Ähnlich sieht es mit SD-Karten und ähnlichem aus, mit den wir unsere Digital-Kameras und andere mobile Endgeräte bestücken können. Auch bei ihnen werden Exemplare mit 256 GB angeboten.

Das ist schon beachtlich, wenn man sich einmal versucht vorzustellen, wie viele Daten auf diesen kleinen Dingern Platz haben. Und es ist daher auch nicht so leicht vorstellbar, wie wir es schaffen, gleich mehrere davon mit unseren Daten vollzupacken. Noch vor einigen Jahren wäre es beinahe unmöglich gewesen, so viele Daten als „Privatmensch“ überhaupt zu erzeugen oder zu gebrauchen. Aber die moderne Technik macht das und vieles mehr möglich.

Neben der Speichergröße ist bei allen Speichermedien natürlich auch immer die Frage interessant, wie lange sie haltbar sind. Im Privat- und normalen Berufsleben ist das noch nicht so ausschlaggebend, da reichen die bisherigen Möglichkeiten locker aus. Aber in Wissenschaft und Forschung macht man sich da doch ganz andere Gedanken. Und so wird hier ständig nach neuen Möglichkeiten gesucht.

Bei t3n kann man derzeit von einer kleinen Glasscheibe lesen, mit der beinahe Undenkbares möglich wird. Diese Scheibe ist nur wenige Zentimeter groß, soll aber bis zu 360 Terrabyte an Daten speichern können – und das bis zu 13,8 Milliarden Jahre lang (wenn die Temperaturen der Lagerung 190° nicht wesentlich überschreiten). Aber auch Temperaturen von 1000 Grad kann der Speicher relativ problemlos überstehen.

Die Daten werden bei der Glasscheibe mit einem Laser übertragen und es wird eine Speichertechnik verwendet, bei der die Bits durch fünf verschiedene Merkmale repräsentiert werden. Für uns normalen Menschen alles kaum vorstellbar – aber diese Technik könnte schon bald Einzug in unsere Welt halten, denn derzeit sind die Wissenschaftler auf der Suche nach Partnern, mit denen sie diese Speichertechnologie auf den Markt bringen können. Und wenn man bedenkt, wie sich alles in den letzten Jahren rasant verändert hat, kann das also schon in überschaubarer Zeit möglich sein.

Eine schöne neue Welt, in der wir uns da befinden – und sie ist vor allem spannend!

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