Google AMP – ein Alleskönner?

Als Google mit AMP an den Start ging, stand vor allem eines im Vordergrund: Websites auf mobilen Endgeräten nahezu instant zur Verfügung zu stellen. Das Format sollte also Ladezeiten auf ein Minimum reduzieren. In Zeiten, in denen die meisten Zugriffe auf Websites über mobile Endgeräte erfolgen, eine gute Sache. Mit dem Format kamen dann auch die Werbemittel, die angepasst wurden – und nun will Google mit AMP auch Stories anbieten und die E-Mail revolutionieren.

Snapchat hat mit dem Story-Format begonnen – inzwischen bieten es nahezu alle Social Networks mit wachsendem Erfolg an. Mit AMP Stories möchte jetzt auch Google auf diesen Erfolgszug aufspringen und eine Mischung aus Websites und Stories ermöglichen, die eine bessere User-Experience bieten. Der Schritt scheint logisch, denn die reine AMP-Version von Websites ist doch eher nüchtern, da alles ein bisschen abgespeckt ist. Interaktion ist selten möglich und auch Highlights lassen sich oft nur schwer setzen. Und genau da sollen die Stories greifen. Sie bieten die Möglichkeit, Inhalte in einer Art Slideshow aufzubereiten und somit beim User die Lust zu wecken, sie zu entdecken. Animationen sind darin auch nutzbar und auch Interaktionen können gefördert werden. Eine wirklich spannende Sache, um auch Entertainment über AMP zu bieten.

Das ist allerdings noch nicht alles, was Google mit AMP umsetzen möchte bzw. schon umgesetzt hat. Eine weitere Nutzung des Formats ist für die E-Mail geplant. Mit dem eigenen Dienst GMail lassen sich ab sofort in einer Developer Preview beispielsweise interaktive E-Mails nutzen. Wie Google in einer Statistik veröffentlichte, werden derzeit täglich 270 Milliarden E-Mails versendet. Viele dieser Mails sind Newsletter, die informieren, Angebote vorstellen usw. Wir kennen die Mails alle und besonders aufregend sind sie nicht, auch wenn Klickraten noch immer recht gut sind. Aber wie lange noch? Gerade Messenger-Bots, die in diesem Jahr ein großes Thema sind, bieten viel mehr Möglichkeiten und vor allem eine Interaktion, wie sie bei Mails nicht wirklich umsetzbar ist.

Das soll sich ändern, denn mit AMP möchte Google die Mails interaktiv machen. Die Mail ist dann also nicht länger statisch und höchsten mit Links bestückt, sondern bietet selbst die Chance, aktiv zu werden. Möglich sind da Bilder-Galerien, die direkt in der Mail angeschaut werden können. Aber auch verschiedene Kategorien innerhalb einer Mail, die dann wie bei einer Website über eine Navigation aufgerufen werden können, sind machbar. Und, was besonders spannend ist: Sogar Formulare sollen direkt in der Mail ausgefüllt werden können. Selbst dazu braucht also der Posteingang nicht verlassen werden. Das alles könnte die E-Mail noch attraktiver machen – gerade fürs Marketing!

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