Wer nicht möchte, das Familienangehörige sehen können, welche Wege durchs Internet beschritten wurden, hat mit dem Inkognito-Modus des Google Chrome Browsers eine einfache und komfortable Hilfe an der Hand. Der Modus hält, was sein Name verspricht und sorgt dafür, dass eine Nachverfolgung über den Browser-Verlauf nicht möglich ist. Gerade User, die gern einmal auf Erotik- und Dating-Seiten unterwegs sind, nutzen diesen Modus gern. Aber offensichtlich herrscht doch noch ein wenig Aufklärungsbedarf, was der Inkognito Modus wirklich bedeutet.
Wie jetzt bekannt wurde, testet Google mit dem Chrome Browser derzeit in einigen Ländern die Umbenennung von Inkognito zu Privat. Eigentlich ist es ja nichts Neues und Ungewöhnliches, dass man im Hause Google verschiedene Neuerungen testet. Aber selten wird eine Namensänderung bei festen Funktionen vorgenommen. Genau das scheint aber zumindest bei der Android-Version des Browsers kurz bevor zu stehen. Und neben der Browserversion gibt es eine weitere Einschränkung: Die Umbenennung wird nicht überall erfolgen, sondern wohl eher nur in den nicht-englischsprachigen Ländern.
Doch warum könnte es zu dieser Änderung kommen? Der Grund dafür ist wohl in einer Studie zu finden, die vor kurzem veröffentlicht wurde. Diese zeigte auf, das viele Nutzer ein völlig falsches Verständnis vom Inkognito-Modus ihres Browsers haben. Ihnen ist bewusst, dass er nach dem Schließen Cookies, den Browserverlauf und temporäre Dateien löscht – aber sie erwarten auch noch weitaus mehr von ihm. So sind viele der Meinung, im Inknognito-Modus werden keine Daten übermittelt, so dass beispielsweise ihr Standort nicht ermittelt werden kann. Fast die Hälfte ist sogar der Meinung, dass Lesezeichen, die in diesem Modus angelegt werden, schon bald wieder verschwinden. Und mehr als ein Viertel denkt außerdem, dass der Inkognito-Modus mehr Schutz vor Viren und Malware bietet, weil man sich ja unerkannt durchs Internet bewegt. Darüber hinaus sind einige auch der Ansicht, dass sie weder vom Internet-Provider, staatlichen Einrichtungen oder aber dem Arbeitgeber getrackt werden können, wenn der Modus aktiv wird.
Ob eine Umbenennung von Inkognito in Privat diese Fehlannahmen beseitigt, ist noch unklar. Aber genau das wird Google mit den Tests wohl herausfinden wollen. Auf der anderen Seite wäre natürlich Aufklärung eine gute Idee – wobei es da sicher auch nicht einfach ist, die User damit zu erreichen.