Wird für Firefox die Luft dünn?

Der Browser-Markt ist hart umkämpft. Während Google Chrome mit einem riesigen Marktanteil ganz oben steht, versuchen Microsoft, Apple und Firefox mit den verbliebenden paar Prozenten irgendwie weiterzukommen. Wobei ein wirkliches Weiterkommen eher selten zu sehen ist, oft gleicht es eher dem Kampf ums Überleben, denn Chromes Vorherrschaft ist einfach zu groß. Glaubt man Gerüchten, könnte es für einen der Browser-Anbieter ab dem nächsten Jahr noch schlechter aussehen – falls Google den Geldhahn zudreht!

Es ist kein Geheimnis: Google zahlt teilweise große Summen dafür, damit andere Browser-Hersteller die Google-Suche als Voreinstellung nutzen und somit ihren Usern zur Verfügung stellen. Das passiert auch nicht erst seit gestern, sondern schon eine gewisse Zeit und hat bisher dafür gesorgt, dass die Unternehmen die Browser weiter entwickeln und kostenlos bereitstellen konnten. Doch was ist, wenn die Zahlung von Google ausbleibt? Ist dann ein weiteres Überleben möglich?

Mozilla könnte sich schon im nächsten Jahr diese Frage stellen müssen – denn da läuft der aktuelle Vertrag mit Google aus. Auch wenn nirgends offen die Höhe der Zahlungen kommuniziert werden, so war in der Bilanz vom letzten Geschäftsjahr zu sehen, dass Mozilla 440 Millionen Dollar durch Partnerschaften eingenommen hat. Google ist in diesem Ausmaß der einzige Partner und so kann man davon ausgehen, dass praktisch der gesamte Betrag vom Suchmaschinenanbieter stammt. Das entspricht übrigens auch ca. 90 Prozent des Gesamtumsatzes von Mozilla. Zuletzt wurde 2020 diese Zusammenarbeit für drei Jahre vertraglich festgelegt.

Und wie wird es 2023 für Mozilla weitergehen, wenn der Vertrag endet? Natürlich weiß derzeit keiner, ob der Vertrag verlängert wird oder auch nicht – aber hier und da kommt in Gesprächen doch das Thema auf, dass Google vielleicht nicht weiter in diesem Bereich investiert. Die Marktanteile von Firefox sinken von Jahr zu Jahr und irgendwann wird sicher die Frage gestellt, ob Verträge über diese Summen noch rentabel sind. Denn, auch wenn Google nicht die voreingestellte Suchmaschine ist, würden wohl doch sehr viele User den Platzhirsch nutzen. Somit fehlt Mozilla ein Argument, um weiter attraktiv als Geschäftspartner zu sein!

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