Google muss Milliarden von Datensätzen aus dem Inkognito-Modus löschen

Im Zuge einer Sammelklage in den USA musste sich Google einem Vergleich beugen und Milliarden von Datensätzen löschen, die im Inkognito-Modus von Chrome gesammelt wurden. Nutzer des Inkognito-Modus, darunter auch viele Nutzer von Adult-Dating-Websites, hatten Google vorgeworfen, nicht transparent genug über die Datensammlung im Inkognito-Modus zu sein.

Intransparente Datensammlung und Nutzerverhalten im Inkognito-Modus

Die Kläger bemängelten, dass Google im Inkognito-Modus weiterhin Daten sammelt, ohne die Nutzer ausreichend darüber zu informieren. Laut den Klägern war es aus Googles Erklärungen nicht klar ersichtlich, welche Daten genau gesammelt und wie diese weiterverwertet werden.

Besonders betroffen waren Nutzer von Adult-Dating-Websites, die den Inkognito-Modus häufig verwenden, um ihre Privatsphäre bei der Suche nach sexuellen Inhalten zu schützen. Google sammelte jedoch auch im Inkognito-Modus Daten über das Surfverhalten dieser Nutzer, was zu Befürchtungen führte, dass diese Daten für gezielte Werbung oder sogar an Dritte weitergegeben werden könnten.

Google muss transparenter werden, Daten löschen und Cookies blockieren

Google muss nun nicht nur die fraglichen Datensätze löschen, sondern auch transparenter über die Datensammlung im Inkognito-Modus werden. Nutzer werden künftig auf dem Startbildschirm des Inkognito-Modus darüber informiert, welche Daten gesammelt werden. Ausserdem können Cookies im Inkognito-Modus jetzt generell blockiert werden.

Technische Herausforderungen und Kritik an Google

Google argumentierte zunächst, dass es aufgrund der technischen Speicherung unmöglich sei, die Daten einzelnen Nutzern zuzuordnen und sie daher nicht löschen könne. Im Rahmen des Vergleichs muss Google nun aber doch alle Datenfelder löschen, die mit dem Inkognito-Modus in Verbindung gebracht werden können. Dies muss bis zum 30. Juli 2024 geschehen.

Fazit und Ausblick

Das Urteil stellt einen wichtigen Schritt für den Datenschutz im Internet dar und zeigt, dass auch große Tech-Unternehmen nicht gegen Gesetze und Gerichtsentscheidungen verstoßen können. Nutzer sollten sich jedoch weiterhin bewusst sein, dass auch im Inkognito-Modus nicht alle Daten vollständig anonym sind.

Experten raten daher, zusätzlich zum Inkognito-Modus weitere Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre im Internet zu ergreifen, wie z. B.:

  • Verwendung eines VPNs
  • Nutzung von Datenschutz-Suchmaschinen
  • Regelmäßiges Löschen von Cookies und Browser-Verlauf
  • Vorsichtiger Umgang mit persönlichen Daten im Internet
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