Abhörskandale, Meldungen über Bespitzelungen in der Online- und Mobile-Kommunikation und ähnliches beherrschen seit Wochen die Nachrichten. Scheinbar schaut einem ständig jemand über die Schulter, wenn man Daten gleich welcher Form hin und her schiebt. Einen neuen Höhepunkt hat die Diskussion über die Datenkraken jetzt mit der What’s App-Übernahme durch Facebook erreicht. Nicht nur der Preis, der für die Mobile App gezahlt wurde, wurde kritisch beäugt. Auch die Tatsache, dass Facebook jetzt auch darüber Daten sammeln kann, stieß nicht gerade auf Begeisterung. Aber ist es überhaupt noch möglich, den Datenkraken zu entkommen?
Wir alle genießen die Vorteile, die das Internet und die Smartphones mit sich bringen. Dank diverser Cloud-Dienste können wir von überall auf unsere Daten zugreifen und Social Networks ermöglichen es uns, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu stehen – ohne großen Aufwand. Das alles spart Zeit und somit auch Geld. Doch spätestens seitdem bekannt wurde, dass die NSA wohl gern alles mit anschaut, was auf US-Servern liegt, ist die Verunsicherung groß. Kann man den ganzen Service-Anbietern noch trauen oder sollte man komplett auf eigene Lösungen setzen, auch wenn dabei die Zeit- und Geld-Ersparnis nicht mehr so groß ist?
Diese Frage stellen sich inzwischen viele Unternehmen und auch Privatpersonen. Sicherheit und Einfachheit kollidieren hier und machen die Entscheidung schwer. Und nutzt man nur noch Services, die nicht in den USA hosten, kann man sich ja auch nicht unbedingt sicher sein, dass dort dann nicht jemand anders fleißig mitnutzt. Fakt ist also, dass es eine 100%ige Sicherheit wohl nie geben kann – außer man verzichtet auf Computer und Handy, was in unserem Job ja nun mal unmöglich ist. Alles andere sind Kompromisse, die jeder für sich eingehen muss. Bevor man aber vorschnell urteilt und Services wechselt, sollte man aber auch nachdenken, ob man somit den Datenkraken wirklich entgeht. Nicht wenige schrieben vergangene Woche über ihre Facebook Mobile-App, dass sie nicht möchten, dass Facebook auf ihr Handy zugreifen kann und sie deshalb wechseln würden – das entbehrt dann doch nicht einer gewissen Ironie, oder?
Bild-Quelle: laverrue