Mobile Networks Teil 5 – Live streamen mit Periscope

periscopeWir haben in dieser Serie jetzt schon einige Mobile Networks vorgestellt, mit denen man User auf neuen Wegen erreichen kann. Bei einigen ist es leicht neuen Content zu produzieren und veröffentlichen, bei anderen etwas schwerer. Und auch wird sich nicht jedes Network gleich gut für unser Business nutzen lassen, aber das spornt die Kreativität ja nur an. Wo ein Wille ist, ist ja bekanntlich auch ein Weg. Und welche Wege bei dem Mobile Network gefunden werden, das wir heute vorstellen, wird von uns mit Spannung verfolgt.

Aber genug der Vorrede, kommen wir gleich auf den Punkt: Wir möchten euch heute Periscope vorstellen, ein Mobile Network, bei dem man über das Smartphone live streamt. Und das nicht nur ein paar Sekunden, wie es bei Networks wie Snapchat und ähnlichem möglich ist. Das ist eine extrem spannende Sache und weltweit wird das jetzt von ganz unterschiedlichen Menschen und Unternehmen ausprobiert und sehr gut angenommen.

Generelle Infos zu Periscope:

Im März 2015 kaufte Twitter Periscope und launchte kurz darauf das Mobile Network. Die Anmeldung dazu kann daher einfach mit einem vorhandenen Twitter-Account vorgenommen werde oder man registriert sich nach der Installation der App einfach, wie man es auch von anderen Networks gewohnt ist.

In den ersten sechs Monaten nach dem Start konnte Periscope schon die 10 Millionen-User-Marke knacken und das zeigt, dass dieses Network wohl nicht so schnell wieder verschwinden wird, sondern sich erst noch in den Kinderschuhen befindet und sicher auch weiterhin rasant wächst. Wie so oft, ist aber auch hier der deutschsprachige Raum noch sehr zurückhaltend und gerade die Unternehmen trauen sich noch nicht so ganz an das Live-Streaming heran.

Was ist mit Periscope möglich?

Bei Periscope geht es einzig und allein darum, live zu streamen. Was sonst im Internet über Webcams geschieht, wird jetzt mobil gemacht. Das bietet ganz neue Möglichkeiten. Beispielsweise gibt es einen Surfer, der über Periscope jeden Morgen den Sonnenaufgang und seine Surf-Session streamt. Oder es gibt Backpacker, die ihre Follower über Periscope mit auf Reisen nehmen und ihnen tolle Sehenswürdigkeiten zeigen.

Gerade im Marketing-Bereich gibt es auch schon tolle Beispiele für gute Periscope-Sessions, wo Marketer über ein Thema besprechen, ihre Angebote/Bücher bewerben oder ähnliches.

Ansonsten ist es bei Periscope wie bei vielen anderen Networks auch: Man kann Leuten folgen aber auch Streams von Leuten sehen, denen man nicht folgt. Nach dem Öffnen der App zeigt sich beispielsweise eine Weltkarte mit Punkten, an denen gerade Live-Streams stattfinden, die man dann auch gleich anschauen kann. Interaktion ist auch bei diesem Network möglich. Während des Streams kann man Kommentare senden, die der Streamer sieht und man kann Herzchen als eine Art Like vergeben.

Nachteile von Periscope

Aber natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, und so gibt es auch bei Periscope Nachteile. Der größte Nachteil, der wohl auch viele Unternehmen vom Einsatz des Networks (noch) abhält, ist ganz einfach die Tatsache, dass alles live ist. Man kann hier nicht einfach heraus schneiden, was schief gelaufen ist und man diese ‚Fehler‘ lieber verstecken möchte. Darauf muss man sich halt einlassen.

Ein weiterer Nachteil: Die Streams können nicht ohne weiteres weiterverwendet werden. Aber es ist möglich, aus den Streams Videos zu generieren. Dazu muss man unter Einstellungen den Punkt ‚Live-Videos automatisch speichern‘ aktivieren. Ist genügend freier Speicherplatz auf dem Handy, kann man das Video dann direkt auf Youtube stellen – oder wenn man es für andere Sachen nutzen möchte, mit Tools weiter bearbeiten. Ansonsten sind die Streams für nur 24 Stunden auf Periscope abrufbar.

Periscope im Adult-Marketing

Tja, das wird jetzt wirklich etwas schwierig. Bisher haben wir noch keine Beispiele für einen guten Einsatz im Adult Marketing gefunden. Klar, die ersten Porn-Streams waren schnell da, aber sie waren nicht gerade so aufgezogen, dass sie gut fürs Marketing herhalten können. Auch mag der Anbieter, also Twitter, Hardcore wohl nicht so gern und es gab schon ein paar Sperrungen.

Aber auch hier siegt ja wie immer die Kreativität und wir können uns gut vorstellen, dass Periscope für eine Art TV-Show genutzt werden kann. Also mit kleinem Script vorweg, in dem man schon für sich selbst festlegt, was die Inhalte sind und dann vielleicht ein süßes Mädel als Moderatorin einsetzt.

Wesentlich spannender ist Periscope allerdings im B2B-Bereich. So kann man über Periscope Info-Streams für Webmaster machen, in denen Neuigkeiten oder bestimmte Themen besprochen werden. Oder man nutzt das Network auf Veranstaltungen und streamt Vorträge, Diskussionsrunden usw. damit. So kann man auch die Daheimgebliebenen teilhaben lassen und die Reichweite gleich vervielfachen. Hier sind also einige Dinge möglich, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt.

Fazit:

Bei Periscope wird die Adult-Industrie nicht gleich jubelnd auf den Zug aufspringen und wie verrückt streamen. Vielmehr muss man sich hier wirklich vorab Gedanken machen, wie man es sinnvoll einsetzen kann. Aber da werden sicher schon bald erste gute Beispiele kommen. Und wir hoffen, dass gerade Veranstalter von Events dieses Network zukünftig rege nutzen, um auch über die Grenzen der Veranstaltung hinaus Infos weiterzugeben.

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