Google weiß, was dich interessiert

Wir alle füttern Unternehme wie Google täglich mit vielen Daten über uns und sorgen somit dafür, dass ein ziemlich umfassendes Profil erstellt werden kann. Auf der einen Seite ist das natürlich schon etwas spooky. Auf der anderen Seite macht es das Leben aber auch einfacher und angenehmer. Das beweist Google jetzt einmal mehr, denn mit Discover weiß die Suchmaschine schon was wir möchten, bevor wir überhaupt die Frage stellen. Geht nicht? Doch – und zwar sehr gut!

Dass Google für die mobile Suche einen neuen Discover-Feed plant, wurde schon vor einigen Wochen bekannt. Dieser Feed, der aus dem Google Feed entwachsen ist, macht Suchanfragen immer öfter überflüssig. Denn bevor die Anfrage überhaupt gestellt wird, werden schon Sportergebnisse, Restaurants in der Nähe, Infos zum Straßenverkehr und interessante News und Artikel angezeigt. Diese Feed-Inhalte basieren auf den Suchanfragen, die in der Vergangenheit getätigt wurden und natürlich auch den Seiten, die man häufig besucht hat. Zudem werden weitere Daten wie der Standort (und auch der Verlauf), das verwendete Gerät, bestimmte Adressen und einiges mehr mit einbezogen. Und damit Der User Google nicht vollständig ausgeliefert ist, kann er einige Themen noch selbst beeinflussen, in denen er ihnen aktiv folgt oder angibt, weniger Informationen dazu haben zu wollen.

Die Darstellung des Feeds und der darin enthaltenen Verweise ist unterschiedlich und benutzerfreundlich. Zu News werden unterschiedliche Quellen angegeben, die unter dem Hauptartikel als Slider zur Verfügung stehen. Sportergebnisse und ähnliches sind als Karussell angelegt und Youtube-Videos können automatisch abgespielt werden. Natürlich werden durch all diese Dinge Suchanfragen nicht komplett überflüssig, aber einige Dinge brauchen dann tatsächlich nicht mehr aktiv mit einer Suche angefordert werden. Zudem könnte der Discover-Feed die Aufmerksamkeit so sehr auf sich ziehen, dass die eigentlich geplante Suche in Vergessenheit gerät.

Aber verrät Google damit nicht auch ein bisschen seine Philosophie? Als die Suchmaschine startete, war gerade der minimalistische Ansatz der USP. Während andere Suchportale die Nutzer mit Informationen und Inhalten schon fast überschwemmten, warb Google damit, sich einzig und allein auf die Suche zu konzentrieren. Und das wurde 20 Jahre so gemacht – Änderungen an der Startseite waren immer nur minimal und man blieb dem ursprünglichen Grundsatz treu. Das ist mit dem Discover-Feed nun zumindest in der mobilen Suche vorbei. Ein großer Schritt, der aber auch nachzuvollziehen ist. Schließlich ist Google schon lange keine reine Suchmaschine mehr, sondern verfolgt mit unterschiedlichen Bereichen viele Interessen, die jetzt in die Nutzung mit einfließen.

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