Social Media im Adult Business Teil 4

Social Media im Adultbusiness Teil 4: Facebook
photo credit: mkhmarketing

In den vorherigen Teilen (1, 2 & 3) haben wir über Social Media im Allgemeinen geschrieben, darauf hingewiesen, dass eine Strategie wichtig für den Erfolg ist und dazu  geraten, einen Blog als Basis bzw. Zielpunkt für alle Aktivitäten aufzubauen. Jetzt geht es dann endlich ans Eingemachte und wir beschäftigen uns mit den einzelnen Social Media Kanälen genauer. Den Anfang machen wir mit Facebook. Dort treibt sich nicht nur ein großer Teil der Zielgruppe von vielen Webmastern herum, sondern es gibt dort auch gleich mehrer Möglichkeiten, aktiv zu werden.

Kommt die Sprache auf Social Networks, wird Facebook im selben Atemzug genannt. Der Network-Riese trotzt allen schlechten Prognosen und schafft es entgegen aller negativen Meldungen die User an sich zu binden und somit auch attraktiv für Unternehmen zu sein, die dort werben möchte. Wie so oft im Social Media Bereich ist es allerdings für Erotik-Webmaster nicht ganz so einfach, zugkräftige Werbung zu machen, denn Facebook hat eine ziemlich strikte Regelung, was erotische Inhalte angeht und fackelt auch nicht lange, Fan-Sites oder gleich ganze Accounts zu deaktivieren, wenn man sich nicht an die Richtlinien hält. Deshalb gilt für alle hier genannten Möglichkeiten: Legt euch extra Accounts an, die mit eurem privaten Profil in keinster Weise verbunden sind. Wenn ein Account oder eine Seite dann mal gesperrt wird, ist das zwar ärgerlich, aber euer eigenes Profil bleibt dann außen vor. Und da wir schon über Regelungen bezüglich des Jugendschutzes gesprochen haben, hier auch gleich die wichtigsten Punkte im Überblick:

  1. Facebook mag nur bekleidete Menschen Arbeitet man bei Facebook mit Fotos, sollte man sehr genau darauf achten, dass die dargestellten Personen hinreichend verhüllt sind. Topless bei Frauen führt definitiv zu Problemen, wenn beispielsweise die Brustwarzen zu sehen sind (auch wenn das noch so schwer zu erkennen ist). Also bitte darauf achten, zur Not mit Sternen etc. zensieren.
  2. Keine eindeutigen sexuellen Handlungen Auch hier ist Facebook sehr prüde eingestellt. Zeigt ein Foto oder ein Video sexuelle Handlungen, ist es ganz schnell gelöscht, bei mehrmaligem Verstoß geht es dann auch an die Seite oder den Account heran und man ist weg vom Fenster. Auch hier also lieber etwas vorsichtiger sein, wenn man länger etwas von den werblichen Aktivitäten haben möchte.
  3. Pornografische Begriffe im Namen Es hat schon Fan-Sites gegeben, die aufgrund ihres zu eindeutigen Namens gesperrt wurden. Auch bei Profilen soll es schon vorgekommen sein. Hier sollte man also lieber etwas blumiger formulieren, auch wenn eine Sperrung wohl eher in die Kategorie „Pech gehabt“ fällt – irgendwer schwärzt einen immer mal an – und da sollte man so wenig Anlässe wie möglich bieten.
  4. Offene Verlinkung auf pornografische Seiten Viele Webmaster arbeiten bei Facebook immer noch mit sehr einfachen Mitteln, um es mal nett auszudrücken. Da kommt dann einfach ein: Komm f*cken und dazu die URL die gleich auf eine Hardcore-Seite führt. Da Facebook die verlinkte Seite ja mit einem Vorschau-Bild anzeigt, zeigt man hier schnell zu viel. Also bitte darauf achten, dass man auch auf regelkonforme Seiten verlinkt.

Das sind die grundsätzlichen Dinge, die man bei Facebook beachten sollte. Es ist also oftmals ein wenig Fantasie nötig, um trotz aller Verbote Traffic zu generieren. Aber es ist nicht unmöglich und deshalb gehen wir jetzt auch gleich auf die einzelnen Möglichkeiten ein.

Das persönliche Profil

Viele, die über Facebook Traffic generieren möchten, legen ein privates Profil an. Die Ausrichtung dieses Profils kann dabei verschieden sein. Zum einen ist es möglich als „Porno-Fan“ aufzutreten, der auf tolle Seiten verlinkt, von seinen guten Erfahrungen beim Dating, bei Cam-Sites oder auch Amateur-Angeboten berichtet und somit viele Freunde mit Links versorgt. Ist man mit diesem Profil in diversen Gruppen aktiv, vernetzt sich gut mit Amateuren etc., kann das auch wirklich viel bringen. Aber es ist natürlich auch ziemlich pflegeintensiv, da oftmals Interaktion gefragt ist, um alle bei der Stange zu halten und auch langfristig Erfolg damit zu haben. Als zweite Möglichkeit kann man das Profil auch als das eines Mädels anlegen, das selbst in der Branche aktiv ist, als Cam-Girl, Amateurin oder was auch immer arbeitet. Hier ist es sogar noch etwas einfacher, an eine große Anzahl Freunde zu kommen. Mit ein paar netten Bildern im Profil und einigen Kommentaren bei anderen bekannten Mädels hat man schnell eine große Anhängerschaft. Damit es möglichst echt wirkt, sollten hier dann nicht nur Links zu Erotik-Angeboten gepostet werden, sondern auch vermeintlich private Einträge. Eisessen mit Freundinnen, ein fauler Sonntag mit DVDs etc. sorgen für mehr Authentizität. Mit solchen Profilen steht einem eigentlich alles offen. Man kann in erotisch orientierten Gruppen aktiv werden, die Zielgruppe sehr direkt ansprechen, mehr über die Kunden durch den Austausch erfahren und vieles mehr. Aber es macht halt auch Arbeit – und das sollte man nicht unterschätzen.

Werbung über Gruppen

Eben schon kurz angesprochen: Gruppen sind auch eine tolle Möglichkeiten, um Traffic zu generieren. Voraussetzung dafür ist ein persönliches Profil, das je nach Wunsch offen und somit auch sehr aktiv gestaltet werden kann – oder aber auch geschlossen. Dann beschränken sich die Aktivitäten auf die Gruppen und auch das allein macht schon genug Arbeit, wenn man es erfolgreich betreiben möchte. Man sollte also vorher überlegen, wie viel Zeit und Arbeit man investieren möchte. Die Facebook-Gruppen sind ein beliebter Tummel-Platz und haben die herkömmlichen Foren, in denen man sich früher getroffen hat, fast schon komplett abgelöst. Das Prinzip ist in den Gruppen ähnlich wie in den altbekannten Foren und daher sollte man sich dort auch ähnlich verhalten. Wer also gleich mit der Tür ins Haus fällt und einfach einen Link mit nicht mehr als zwei bis drei Worten dazu rein haut, wird nicht gerade freundlich aufgenommen. Wenn man Glück hat, bleibt der Link eine Zeit stehen und bringt auch etwas Traffic, meist sind die Gruppen-Admins aber fleißig und löschen so etwas ganz schnell. Also ist es definitiv besser, wenn man sich in die Gespräche mit einbringt, diskutiert, liked, kommentiert usw. Alles wieder sehr zeitaufwendig, aber hin und wieder kann man dann bedenkenlos einen passenden Link mit unterbringen und als geschätztes Mitglied der Community erhält man dann auch viel Traffic. Noch besser ist allerdings ein (halbwegs) offenes Profil für die Gruppen-Aktivitäten. Denn bei einem guten Profilbild sind die Leute neugierig, klicken drauf und sehen dann auf dem Profil hoffentlich interessante Links für sie. Dann wirken nicht nur direkt gesetzte Links.

Fansites

Die Facebook Fansites sind natürlich die bekannteste Möglichkeit, um Traffic zu generieren. Aber gerade sie sind im Erotik-Bereich auch sehr tricky. Über was soll man die ganze Zeit schreiben, was soll man zeigen, wenn man sich dabei so bedeckt halten muss? Daher würden wir die Fansites auch nur sehr bedingt empfehlen. Sinn machen sie bei einem guten Konzept zur Bewerbung von Dating-Sites und Amateurportalen – wenn man sie dann als eine Art Magazin betreibt. Wer etwas um die Ecke handeln möchte und eher auf Masse als auf Qualität geht, kann auch eine der berüchtigten Fun-Seiten betreiben, dazu eine Fansite einrichten und darüber Traffic generieren. Geht die Idee auf, gibt es eine Menge Besucher auf der Fun-Seite und platziert man dort Werbebanner zu seinen Angeboten, klicken viele sich weiter. Aber von qualitativem Traffic kann man dann halt wirklich nicht sprechen. Die Conversionrate ist dann also dementsprechend niedrig.

Fazit:

Der Platzhirsch unter den Social Networks bietet einige Möglichkeiten zur Werbung (mal abgesehen vom Anzeigenkauf) – aber es ist auch nicht ganz einfach, dort regelkonform zu agieren und Profile und Sites über einen längeren Zeitraum zu halten. Dazu ist die Bewerbung über Facebook auch ziemlich zeitintensiv und wer keinen Spaß an Kommunikation hat, wird schnell aufgeben.

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