Onpage-Optimierung Teil 3

SEO Onpage Optimierung
Bild: SEOPlanter

Im letzten Beitrag dieser Serie ging es darum, die Struktur der Website festzulegen und damit auch den Startschuss zur praktischen Arbeit zu geben. Es ist also alles vorbereitet und nun geht es daran, die Seiten mit Inhalten zu füllen und die eigentliche Optimierung vorzunehmen. Und ab hier kann es auch in unterschiedlicher Reihenfolge weiter gehen. Die einen bauen zuerst das Design auf, andere erstellen die Inhalte wie Bilder, Videos und Texte und wieder andere erstellen leere Seiten und kümmern sich um Meta-Tags und anderes, was später nicht unbedingt sichtbar ist, aber große Auswirkungen haben kann.

Wir haben uns in diesem Fall dazu entschieden mit den Meta-Tags zu beginnen. Sie sind für den Besucher der Seite völlig unwichtig, entfalten aber ihre Wirkung bei den Suchmaschinen – und sind dabei nicht nur Futter für die Suchmaschinen-Bots, sondern sorgen auch dafür, dass im jeweiligen Index interessante Titel und Teaser stehen, die den potenziellen Besucher animieren auf die Seite zu schauen. Sie sind also wichtiger, als man anfangs denkt und deshalb sollte man ihnen auch die dementsprechende Aufmerksamkeit schenken.

Wozu eigentlich Meta-Tags?

Bevor wir uns die Frage stellen, welche Meta Tags überhaupt Auswirkungen haben und wie wir sie am geschickteste einsetzen, sollten wir für alle Neulinge in diesem Bereich erst einmal klären, was Meta-Tags überhaupt sind. Wikipedia beschreibt sie folgendermaßen:

Metadaten sollen vor allem die Durchsuchbarkeit des World Wide Web bzw. einer einzelnen Webpräsenz verbessern. Außerdem lassen sich mithilfe von Metadaten spezielle Anweisungen zur Steuerung der Suchroboter von Suchmaschinen notieren. Einst galten Metadaten als Geheimwaffe, um bei einer Suchmaschine möglichst weit oben gelistet zu werden. Die Metadaten wurden daher lange missbraucht, um irreführende Schlagwörter anzugeben (vgl. Keyword-Stuffing). Mittlerweile legen die Suchmaschinen wieder mehr Wert auf den eigentlichen Textinhalt einer Webseite, den auch der Leser im Browser wahrnimmt, und ignorieren Meta-Angaben weitestgehend bzw. lassen diese nicht mehr in das Ranking der Seite einfließen.

Klingt ganz nett, ist aber auch weitestgehend Falsch. Mit dem letzten Teil können wir allerdings nicht konform gehen – denn die Meta-Tags haben nach wie vor ihre Berechtigung und auch Wichtigkeit. Zumindest einige von ihnen und deshalb sollte man sie auch nicht vernachlässigen. So sollte jede einzelne Seite in ihrem Projekt zumindest einen Title-Tag und eine Description erhalten. Weitere Angaben sind je nach Art der Seite sinnvoll oder eben nicht.

Und wozu dienen Title und Description nun? Sie fassen den Inhalt der Seite für die Suchmaschinen und im selben Schritt auch für die Besucher zusammen. Und da heute niemand mehr Zeit hat alles selbst zu erkunden, ist eine Zusammenfassung Gold wert und der erste Schritt Besucher über Suchmaschinen zu generieren. Es kommt also darauf an, möglichst sinnvolle und ansprechende Title und Descriptions zu verfassen, die einerseits dem Crawler der Suchmaschinen zuspielt und andererseits auch so ansprechend gestaltet sind, dass sie neugierig machen und zum Klick anregen.

Wie müssen Meta-Tags aussehen?

Die Meta-Tags werden im Header einer jeden Seite hinterlegt und sind somit nicht zum eigentlichen Content der Seite hinzuzurechnen. Aber sie bieten hervorragende Möglichkeiten, die wichtigsten Keywords für die Seite zu hinterlegen. Und diese Möglichkeit sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Grundsätzlich gilt dabei: Jede einzelne Seite eines Projekts hat einen eigenen Title und eine eigene Description. Möchte man hier Zeit sparen und kopiert die Meta-Tags von der Startseite in alle Unterseiten hinein, verschenkt man viel Potenzial.

Der erste und wichtigste Tag, mit dem wir uns hier beschäftigen möchten, ist der Title-Tag. Wie man leicht erraten kann, definiert man darüber den Titel (also sozusagen die Überschrift) einer Website. Theoretisch könnte man hier seine vorher definierten Keywords für die Seite schön aneinanderreihen und wirklich viel darin unterbringen. Praktisch macht das aus zwei Gründen keinen Sinn. Zum einen wird die einfache Aneinanderreihung von Keywords von den Suchmaschinen erkannt und als nicht gerade positiv angesehen. Und zweitens zeigen die Suchmaschinen im Index nicht den gesamten Titel an, sondern nur einen gewissen Teil. Und dieser Teil ist nicht allein von der Anzahl der Zeichen abhängig, sondern auch von dem benötigten Platz. Ein O braucht in der Darstellung mehr Platz als ein I – nur um ein Beispiel zu nennen. Meist liegt man ganz gut, wenn man den Titel auf 50-60 Zeichen beschränkt, im Einzelfall können es vielleicht auf 65 sein. In den Google Webmastertools kann man beispielsweise testen, wie der Titel angezeigt wird, ob er also vollständig ist oder abgeschnitten wird.

Der Inhalt des Title-Tags spielt natürlich auch eine große Rolle. Ziemlich oft sieht man, dass hier der Domain-Name vorweg gestellt wird und erst dann ein eigentlicher Titel folgt. Das ist natürlich blödsinnig, denn der Domain-Name ist für den Besucher nicht wirklich wichtig. Wenn man den Domain-Namen überhaupt unterbringen möchte, dann bitte am Ende des Titels, wenn dafür noch Platz ist. Besser ist es jedoch, jedes einzelne Zeichen für die Optimierung zu nutzen. Das heißt im Klartext: Das wichtigste Keyword bzw. die wichtigste Phrase für die Seite steht an erster Stelle. Und dann heißt es, kreativ zu werden und aus dem Rest der möglichen Zeichen eine nette Headline zu bilden, in der vielleicht auch noch ein weiteres Keyword vorkommt. Aber hier wieder daran denken: Der Titel sollte einen Sinn ergeben, den Besucher darauf vorbereiten, was er auf der Website findet und dazu auch noch animieren, die Website zu besuchen.

Ist der Title geschafft, geht es mit der Description weiter. Hier hat man zum Glück etwas mehr Platz zur Verfügung, um genau zu sein etwa 150 Zeichen. Ist auch nicht die Welt, aber besser als nichts. Auch hier gilt wieder, dass das Keyword-Stuffing (Aneinanderreihung von Keywords) kontraproduktiv ist. Auch sollte man es sich nicht so einfach machen und einfach den Text aus dem Title entnehmen und dann in der Description einfach noch ein paar Wörter dazu schreiben. Ebenso unsinnig sind Aufforderungen wie „Besuchen Sie jetzt gleich diese Seite“. Vielmehr gilt auch hier: Das wichtigste Keyword an erster Stelle und der Rest ist eine sinnvolle Beschreibung, die im besten Fall Platz für weitere Keywords bietet.

Weitere Meta-Tags

Mit Title und Description ist das wichtigste abgedeckt. Andere Tags wie Keywords, Copyright, Revisit etc. können vernachlässigt werden. Hin und wieder macht es aber Sinn, besondere Dinge noch über die Meta-Tags zu steuern. Sinn macht hingegen hin und wieder der Canonical-Tag. Mit ihm ist es möglich Suchmaschinen zu vermitteln, dass doppelte Inhalte vorliegen, die nicht indexiert werden sollen. Canonical-Tag.de beschreibt es folgendermaßen:

Eine kanonische URL ist eine bevorzugte bzw. repräsentative URL von mehreren URL-Versionen mit jeweils ähnlichem oder gleichem Inhalt („Duplicate Content“), die man Suchmaschinen durch das Setzen eines zusätzlichen Meta Tags („Canonical Tag“) auf den nicht-kanonischen URLs mitteilen kann.

Auf der Seite gibt es auch gleich Anwendungsbeispiele und weitere Erklärungen dazu. Neben diesem Tag gibt es für Sonderfälle noch weitere Auszeichnungen, die allerdings eher selten sind, so dass wir hier nicht näher darauf eingehen. Wer sich damit auseinandersetzen möchte, findet unter Schema.org noch weitere Hinweise.

Und nun?

Wie schon erwähnt, sollten die Meta-Tags für jede einzelne Unterseite eines Projekts erstellt werden. Einige Webmaster legen hier schon leere Seiten mit dem korrekten Pfadnamen an und tragen die Meta-Tags gleich ein, andere notieren sie erst einmal an anderer Stelle, beispielsweise in der Mind Map mit dem vorgesehenen Aufbau und greifen dann später darauf zurück. Wie es gemacht wird, ist eigentlich egal. Hauptsache ist, am Ende steht überall etwas Sinnvolles drin.

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